Eisenbahnbrücken in Baden-Württemberg
Schwarzwald-Region



Gäubahn

Die Gäubahn führt von Eutingen im Gäu nach Freudenstadt und quert kurz vor Freudenstadt drei tiefe Täler.



Kübelbachviadukt bei Dornstetten-Aach

Der Kübelbachviadukt ist einer von drei Viadukten, die bei Freudenstadt für die eingleisige Gäubahn 1875-1879 errichtet wurden.

Länge 296 m, Weiten 50 - 60 - 60 - 60 - 50 m, Höhe 45 m

Sonderseite der Brücke

Stockerbachviadukt bei Freudenstadt-Grüntal

Nur 1 km neben dem Kübelbachviadukt wurde der nahezu baugleiche Stockerbachviadukt errichtet. Nach dem Krieg wurde das Fachwerk jedoch durch Stahlkästen und die zerstörten gemauerten Pfeiler durch Betonpfeiler ersetzt.

Länge 296 m, Weiten 49,5 - 53,0 - 74,0 - 53,0 - 49,5 m, Höhe 42 m

Ettenbachviadukt bei Freudenstadt-Wittlensweiler

Der Viadukt über Wittlensweiler ist der kleinste der drei stählernen Gäubahnviadukte um Freudenstadt.

Länge 162 m, Weiten 50 - 60 - 50 m, Höhe 25 m



Höllentalbahn

Die Höllentalbahn führt von Freiburg im Breisgau nach Donaueschingen. Sie nutzt im Westabschnitt das namensgebende Höllental, um die Schwarzwaldhöhen zu erklimmen.



Ravennaviadukt, 1926-1928

Der Ravennaviadukt ist das bedeutendste Brückenbauwerk der Höllentalbahn. Er ersetzte eine zu schwach gewordene, 40 Jahre alte Fachwerkbrücke.

Die 9 jeweils 20 m weiten Betonbogen sind mit Granitsteinen verkleidet. Die Fahrbahn ist stark geneigt. Im Verlauf des Viaduktes wird ein Höhenunterschied von 12 m überwunden.

Länge 224 m, Weiten 9 x 20 m, Höhe 45 m, Breite 5 m

Gutachbrücke Lenzkirch-Kappel, 1899-1900

Der große Bogen der eingleisigen Brücke war jahrzehntelang der größte Steinbogen Deutschlands. Er besteht aus zwei Lagen, die ineinander greifen.

In den Bogenzwickeln befinden sich je vier Sparbögen.

Länge 141 m, Weiten 4 x 7,5 - 64,0 - 18,0 m, Höhe 34 m

Sonderseite der Brücke

Mauchachbrücke Unadingen

Die Brücke hat sieben Bögen. Sie hat einen Krümmungsradius von 550 m.

Länge 150 m, Höhe 30 m



Kinzigtalbahn

Von Freudenstadt führt die Kinzigtalbahn nach Loßburg und steigt bis Alpirbach in das Kinzigtal hinab, dem sie bis Hausach folgt. In diesem Streckenabschnitt befinden sich die ältesten erhaltenen Bahnbrücken Württembergs, die demnächst jedoch ersetzt werden sollen.



Lauterbadviadukt bei Freudenstadt-Lauterbad

Südlich von Freudenstadt steht die erste zur Kinzigtalbahn rechnende Brücke. Sie hat parallelgurtige Fachwerkträger über fünf Felder mit obenliegendem Gleis.

Länge 213 m, Weiten 34,6 - 45 - 45 - 45 - 34,6 m, Höhe 34 m

obere Kinzigbrücke Alpirsbach

Oberhalb von Alpirsbach quert die Bahn zum ersten Mal die Kinzig.

Die parallelgurtige Fachwerkbrücke mit obenliegendem Gleis hat einen gemauerten Sandsteinpfeiler und eine Pendelstütze aus Stahl.

Länge 86 m, Weiten 24 - 24 - 28,8 m, Breite 4,8 m

untere Kinzigbrücke Alpirsbach, 2018

Die neue Brücke an der ehemaligen Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg ersetzte die ursprüngliche Fachwerkträgerbrücke aus dem Jahr 1886.

Der Verbundträger besteht aus Walzträger in Beton.

Länge 38 m, Weite 32,8 m, Breite 6,6 m

Kinzigbrücke am Daistunnel, Schenkenzell, 1886

Die einfeldrige Brücke hat parallelgurtige Fachwerkträger mit obenliegenden Gleis.

Länge 35 m, Weite 27 m, Breite 4,6 m

Kinzigbrücke am Stocktunnel, Schenkenzell, 1886

Die Brücke oberhalb von Schenkenzell hat parallelgurtige Fachwerkträger über zwei Felder mit obenliegendem Gleis.

Länge 71 m, Weiten 2 x 29,7 m, Breite 4,6 m

Kinzigbrücke Schenkenzell

Unmittelbar oberhalb des Bahnhofs quert die Eisenbahn auf einer Blechträgerbrücke mit 4 Feldern den Zusammenfluss von großer und kleiner Kinzig sowie die beiden Uferstraßen.

Länge 73 m

Kinzigbrücke an der Schenkenburg, 1886

Die Brücke an der Schenkenburg zwischen Schiltach und Schenkenzell hat zwei Fachwerkträger mit einem mehrfachen Strebenfachwerk. Seitlich schließen sich zwei gemauerte Rundbogen an.

Länge 73 m, Weiten 5,5 - 27,0 - 27,0 - 5,5 m, Breite 4,4 m

Kinzigbrücke beim Haldenhof

Oberhalb von Schiltach quert die Eisenbahn die Kinzig im schiefen Winkel.

Die 6,45 m hohen Fachwerkträger sind seitlich versetzt; das Gleis verläuft hier auf Untergurtebene.

Länge 54 m, Weite 47,1 m, Breite 4,5 m

neue Kinzigbrücke beim Haldenhof

Die alte Fachwerkträgerbrücke wurde 2013 durch einen Neubau ersetzt.

Alte Eisenbahnbrücke Schiltach, 1891-1892

Die Brücke wurde für die Stichbahn Schiltach - Schramberg erbaut.

Sie hat 6 m hohe parallelgurtige Träger mit doppeltem Pfostenfachwerk. An den Trägerenden befinden sich zusätzliche Druckstreben.

Länge 50 m, Weite 48 m, Breite 5,1 m

Eisenbahnbrücke im Lehengericht

Die Brücke quert die Kinzig mit einem Trapezträger und den Mühlkanal mit einem Stahldeckbalken.

Länge 79 m

Gutachbrücke Hausach

Die letzte Brücke führt kurz vor Hausach mit einem Trapezträger über die Gutach.

Länge 37 m



Murgtalbahn

Die Murgtalbahn führt von Freudenstadt nach Rastatt. Sie ging aus separaten Bahnprojekten hervor, die im 19. Jahrhundert in den Ländern Baden und Württemberg geplant wurden und war daher erst nach einer langen Baugeschichte von über 60 Jahren 1928 erstmals durchgehend befahrbar.

Die Gebirgsbahn hat sechs Brücken über die Murg und zwei Hangviadukte bei Freudenstadt und Langenbrand.



Christophstalviadukt, Freudenstadt

Der eingleisige Viadukt der Murgtalbahn liegt in einem Steilstreckenabschnitt beim Freudenstädter Stadtteil Christophstal.

Er führt mit sieben Gewölben in einer Kurve über einen Hangeinschnitt.

Der zum Kriegsende zerstörte Viadukt wurde erst 1950 wiederhergestellt.

Länge 108 m, Weiten 7 x 12 m, Höhe 22 m

Murgbrücke Baiersbronn-Heselbach, 1928

Die 1928 errichtete Heselbacher Eisenbahnbrücke ist zwar nicht schön, technisch jedoch bemerkenswert: Die Hauptöffnung besteht aus einer Rahmenbrücke in Sprengwerkform mit versetzten Rahmenstielen, die Seitenöffnungen werden mit vorgelagerten Balken überbrückt.

Länge 35 m, Weite 16,6 m

Murgbrücke Baiersbronn-Huzenbach, 1928

Vor Huzenbach quert die Eisenbahn zum zweiten Mal die Murg auf einer 55 m langen Brücke. Sie hat 2 Balken über die Endfelder und einen durchlaufenden Balken über die 3 Flussfelder.

Zusammen mit der Brücke bei Heselbach zählt sie zu den ältesten Eisenbahnbrücken aus Eisenbeton.

Länge 57 m, Weiten 9,8 - 12,5 - 15,2 - 12,5 - 6,5 m

Murgbrücke Forbach-Raumünzach

Die zweibogige Brücke bei Raumünzach ist die einzigste verbliebene Eisenbahn-Bogenbrücke über die Murg.

Länge 59 m, Weite 42 m

Murgbrücke Forbach

Die ursprüngliche Holdereckbrücke war eine eindrucksvolle Bogenkonstruktion aus Stahlbeton, wie das Titelbild einer alten Broschüre zeigt.

Die nach dem Krieg erstellte Behelfsbrücke steht noch immer!

Sie hat parallelgurtige Fachwerkträger mit obenliegendem Gleis.

Länge 144 m, Weite 48 m, Höhe 26 m, Breite 5,5 m

Tennetschluchtviadukt Forbach-Langenbrand, 1909

Der gekrümmte Hangviadukt hat neun Halbkreisbögen.

Länge 183 m, Weiten 9 x 16 m, Höhe 27 m

Murgbrücke Forbach-Langenbrand

Bei der 1908 errichteten Brücke in Langenbrand wurde der im Krieg zerstörte Steinbogen durch einen Fachwerkträger ersetzt.

Die Steinbogen der Vorbrücken blieben erhalten.

Länge 127 m, Weite 67 m

Murgbrücke Weisenbach-Au

Die Eisenbahnbrücke zwischen Au und Weisenbach wurde 1908-1909 erbaut.

Sie führt mit einem Stahlbalken über einen Kanal und mit einem eindrucksvollen Halbparabelträger über die Murg.

Die zum Kriegsende zerstörte Brücke wurde 1947 wieder aufgebaut.

2001 erhielt sie im Rahmen der Generalsanierung einen blauen Anstrich.

Länge 88 m, Weiten 11,3 - 65 m, Breite 5 m, Höhe 4 m



Nagoldtalbahn

Die Nagoldtalbahn wechselt von Horb am Neckar in das Nagoldtal und folgt diesem nach Pforzheim. In Pforzheim wechselt sie für die letzten Kilometer in das Enztal.



Eisenbahnbrücke Wildberg-Süd

Die Eisenbahnbrücke oberhalb von Wildberg ist eine wuchtige einfeldrige Trogbrücke mit Vollwandträgern aus Stahl.

Länge 60 m, Weite 52,6 m

Eisenbahnbrücke Wildberg-Nord

Die Eisenbahnbrücke unterhalb von Wildberg hat 7 m hohe Strebenfachwerke mit einem untenliegendem Gleis.

Länge 56 m, Weite 52,6 m, Breite 6 m

Eisenbahnbrücke Kohlerstal

Die Eisenbahnbrücke hat hat einen Stahltrog über zwei Felder.

Länge 53 m

Eisenbahnbrücke bei der Station Bad Teinach

Oberhalb der Bahnstation von Bad Teinach quert die Bahn die Nagold nochmals auf einer zweifeldrigen Trogbrücke.

Länge 52 m, Weite 48,3 m

Eisenbahnbrücke Kentheim

Die Eisenbahnbrücke von Kentheim ist die längste Eisenbahnbrücke über die Nagold. Sie hat einen Hohlkasten aus Stahl über drei Felder.

Länge 142 m, Weiten 3 x 45,1 m

Eisenbahnbrücke Calw

Die Eisenbahnbrücke hat einen einfeldrigen Hohlkasten aus Stahl mit einem durchgehenden Schotterbett.

Länge 60 m, Weite 53,9 m

Eisenbahnbrücke Calw

Nagoldtalbahn und Württembergische Schwarzwaldbahn queren nahe der Stadtmitte die Bundesstraße mit in der Höhe versetzten Brücken. Die Brücke der Nagoldtalbahn hat unterschiedliche Überbauten in Form von stählernen Vollwandträgern und einem Hohlkasten aus Spannbeton.

Länge 34 m, Weite 23 m

Nagoldbrücke Unterreichenbach, 1874

Die Brücke der Nagoldtalbahn hat den größten verbliebenen Schwedler-Träger in Deutschland.
Sie wurde für 2 Gleise ausgelegt, jedoch nur mit einem Gleis bestückt.

Länge 64 m, Weite 60 m, Breite 8,5 m.

Enzviadukt Pforzheim-Brötzingen, 1874

Die letzte Eisenbahnbrücke der Nagoldtalbahn führt über die Enz.

Die als Fachwerkträgerbrücke erbaute Brücke wurde nach der Kriegszerstörung als Vollwandträgerbrücke wieder hergestellt.

Länge 110 m, Weite 51 m



Schwarzwaldbahn

Die eindrucksvollste Gebirgsbahn Deutschlands hat zwar viele Tunnel, bis auf den Hornberger Viadukt aber keine nennenswerte Brücke.



Kinzigbrücke Steinach

Die Kinzigbrücke steht im Flachstreckenabschnitt Offenburg-Hausach.

Jedes Gleis hat einen eigenen Überbau mit Halbparabelträgern.

Länge 66 m, Weite 61,8 m, Breite 10,8 m

Hornberger Viadukt, 1924-1925

Der einzige Viadukt der Schwarzwaldbahn hat sieben Betonbögen, die mit Granitsteinen verkleidet wurden.

Er ersetzte die ursprüngliche Stahlbalkenbrücke aus dem Jahr 1871, die den gestiegenen Lasten nicht mehr gewachsen war.

Länge 150 m, Weiten 7 x 14,5 m, Höhe 24 m

Gutachbrücke, Niederwasser

Die Bahn quert mit einer relativ kurzen Vollwandträger-Brücke die Gutach und setzt zur ersten Kehrschleife an.

Länge 40 m



Wutachbahn

Die strategische Bahn von Immendingen nach Waldshut diente zur Umfahrung des Schweizer Hoheitsgebiets. Zwischen den Bahnhöfen Blumberg und Weizen erfolgt der 231 m tiefe Abstieg in das Wutachtal. Auf 9,6 km Luftlänge windet sich die Bahn auf einer gestreckten Trasse von 25 km über vier große Brücken und durch sechs Tunnel zur Wutach hinab. Der Stockhalde-Kreiskehrtunnel, der einzige Eisenbahn-Spiraltunnel Deutschlands, verlieh der Bahn zu ihren Spitznamen Sauschwänzlesbahn.

Alle Brücken dieser 1888-1890 erbauten Bahn sind auf die Überführung der 140 t schweren Krupp-Kanonen ausgelegt. Die Unterbauten wurden zwar für einen zweigleisigen Ausbau ausgelegt, jedoch nur mit einem Gleis belegt.



Biesenbachviadukt

Die oberste Brücke hat sieben nach unten gerichtete Parabelträger auf Gerüstpfeilern.

Sie hat einen Krümmungsradius von 360 m.

Länge 253 m, Weiten 5 x 38,5 und 2 x 30 m, Höhe 23 m

Sonderseite der Brücke

Talübergang Epfenhofen

Die Brücke über das Kommental ist die längste und höchste Brücke der Sauschwänzles-Bahn. Sie hat parallelgurtige Fachwerkträger mit obenliegendem Gleis auf Stahlpfeilern.

Länge 264 m, Weiten 4 x 36 und 4 x 30 m, Höhe 34 m

Sonderseite der Brücke

Talübergang Fützen

Die Brücke über den Mühlbach hat vier nach unten gerichtete Parabelträger. Die Pfeiler sind aus Kalkstein.

Länge 153 m, Weiten 38,0 - 38,5 - 38,5 - 38,0 m, Höhe 28 m

Wutachbrücke, Weizen

Die unterste Brücke am Ausgang der Wutach-Schlucht ist schwer einsehbar. Sie hat drei nach unten gerichtete Parabelträger mit einem Gesamtgewicht von 297 t. Sie hat einen Krümmungsradius vo 350 m.

Länge 108 m, Weiten 30 - 47,5 - 30 m, Höhe 28 m



sonstige Eisenbahnbrücken im Schwarzwald



Enzbrücke, Neuenbürg-Nord

Die Eisenbahnbrücke der Enztalbahn von Pforzheim nach Bad Wildbad durchsticht bei Neuenbürg einen Umlaufberg und quert dabei zweimal die Enz.

Die Brücke am Bahnhof hat einen Stahlkasten mit nach innen geneigten Stegen. Auf der Bahnhofsseite schließt sich noch ein Balkenfeld über die Straße an.

Die Brücke hat auf Oberstrom eine Gehbahn für Fußgänger.

Länge 66 m, Weite 49 m

Enzbrücke, Neuenbürg-Süd

Die südliche Eisenbahnbrücke hat einen geschweißten Trapezträger mit Strebenfachwerk.

Weite 50 m

Renchbrücke Bad Peterstal-Griesbach

Die eingleisige Brücke quert die Rench und die Bundesstraße auf einer Betonbrücke mit fünf Bögen.

Länge 93 m, Weiten 3 x 31 mm