Brücke des Monats

Juli 2007

Biesenbachviadukt



Da die Hochrheinstrecke Singen - Basel zum Teil über Schweizer Hoheitsgebiet führt, wurde die Wutachtalbahn als südlichste strategische Ost-Westverbindung des Deutschen Reiches unter Umgehung des Schweizer Gebietes (Kanton Schaffhausen) von 1875-1890 in Etappen erbaut.

Der erst 1887-1890 erstellte Mittelabschnitt hat eine technisch anspruchsvolle Trassierung. Er führt vom 702 m hoch gelegenem Bahnhof Zollhaus-Blumberg hinab zum 471 m hoch gelegenem Bahnhof Weizen.

Um einen sicheren Transport des 140 t schweren Krupp-Geschützes zu gewährleisten, durfte die max. Steigungen 1 % nicht übersteigen und der Kurvenradius 300 m nicht unterschreiten. Die Strecke zwischen den 9,6 km entfernten Bahnhöfen wurde daher auf 25,88 km gestreckt. An Kunstbauten mußten 4 Viadukte mit einer Gesamtlänge von 777 m und 6 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 4.560 m erstellt werden. Der 1700 m lange Stockhaldentunnel ist Deutschlands einzigster Kehrtunnel; von ihm leitet sich die Bezeichnung "Sauschwänzlesbahn" ab.

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Der über den Biesenbach führende Viadukt bei Epfenhofen ist der oberste Viadukt des Mittelabschnitts.

Als Tragwerk war ein 50 m langer parallelgurtiger Fachwerkträger zwischen zwei massiven Gewölben geplant. Nachdem die bereits geschütteten Dämme ins Rutschen kamen, mußten die Widerlager weiter nach hinten verlagert werden und die Anzahl der Felder auf sieben erhöht werden.

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Der Viadukt hat sieben nach unten gerichtete Parabelträger aus Schweißeisen.

Er hat einen Krümmungsradius von 350 m.

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Die Fachwerkpfeiler haben die Form von Pyramidenstümpfen. Sie stehen auf Steinsockeln aus Buntsandstein mit einer Auflagerbank aus Granit.

Auf jedem Pfeiler ist ein festes und ein bewegliches Lager für die beiden aufliegenden Träger angeordnet.

Der Unterbau ist wie bei den anderen Brücken der Wutachtalbahn für einen zweigleisigen Überbau ausgelegt. Alle Brücken erhielten letztlich jedoch nur eingleisige Überbauten.



Entwurf: Generaldirektion der Badischen Staatseisenbahn und die Bahninspektion
Baujahr: zwischen 1887 und 1890
Länge: 253 m
Spannweiten: 5 x 38,5 - 2 x 30,0 m
Höhe: 24 m
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