Brücke des Monats

September 2014

Gutachbrücke Kappel




Nachdem die Höllentalbahn von Freiburg nach Neustadt schon 1886 fertiggestellt wurde, erfolgte der Weiterbau von Neustadt nach Hüfingen/Donaueschingen erst kurz vor der damaligen Jahrhundertwende. Im neuen Streckenabschnitt mußten die Täler der Gutach, des Schwändeholztobels und der Mauchach überbrückt werden.

Die Gutachbrücke quert rd. 5 km unterhalb von Neustadt beim ehemaligen Bahnhof Kappel-Gutachbrücke im schiefen Winkel das tief eingeschnittene Tal der Gutach, die gleich darauf ihren Namen in Wutach ändert. Die formschöne, aus verschiedenen Sandsteinarten erbaute Brücke wird daher manchmal auch als Wutachbrücke bezeichnet.

Größeres Bild 1600 x 1200

Es erstaunt, dass die Großherzogliche Badische Bahn noch zu dieser Zeit mit der Gutachbrücke und der nur wenig kleineren Schwändeholztobelbrücke die größten steinernen Eisenbahnbogenbrücken in deutschen Ländern errichtete.

Die Brücke hat zwischen den ausgeprägten Kämpferpfeilern einen 64 m weit gespannten Steinbogen mit jeweils vier Sparbögen in den Zwickeln.

Der Bogen besteht aus zwei verzahnten Lagen von Quadern und hat eine Stärke von 2 m im Scheitel und 2,8 m an den Kämpfern. Seine Pfeilhöhe beträgt 16,1 m.

Größeres Bild 1600 x 1200

Der Hangbereich auf Donaueschinger Seite wird mit einem 16 m weiten Bogen überbrückt. Die Achse dieses Brückenteils ist leicht abgeknickt.

Größeres Bild 1600 x 1200

Auf Freiburger Seite hat sie vier kleinere Bögen mit jeweils 7,5 m Weite.

Der Steinplatten des Dienstwegs liegen auf auskragenden Konsolsteinen auf. Zwischen den Brüstungen der Widerlager und Kämpferpfeiler verlaufen Eisengeländer.

Die Zeichnung von Erich Hermes, Deutsch Evern, ist nicht ganz maßstabsgetreu, sie zeigt jedoch sehr schön die Harmonie des Bauwerks.



Baujahr: 1899-1900
Länge: 141 m
Weiten: 4 x 7,5 - 64 - 16 m
Höhe: 35 m
Breite: 5,5 m