Brücke des Monats
April 2018
Straßenbrücke Cubzac-les-Ponts
Die Straßenbrücke ist ein eigentümliches Bauwerk, das von der Spannung zwischen zwei unterschiedlichen Bauepochen geprägt ist.
Der erste Brückenschlag erfolgte 1835-1839. Über die Dordogne wurde eine mehrtürmige Hängebrücke mit fünf Feldern erstellt. Um Segelschiffen die ungehinderte Passage zu ermöglichen, wurde das Brückendeck in entsprechender Höhe gebaut, was wiederum lange Rampen mit Dämmen und Vorbrücken erforderte.
Trotz ihrer imposanten Erscheinung war die Brücke nie wirklich betriebssicher, da sich die Fahrbahntafel bei jeder Belastung stark durchbog und die Pylonen starke Pendelbewegungen ausführten. 1869 stürzte ein Teil der Brücke während eines Sturms ein.
1980-1983 wurde die Hängebrücke abgebrochen und nach einem Entwurf von Ch. de Sansac, Ingenieur bei Ponts et Chausées, eine neue Fachwerkträgerbrücke unter Beibehaltung bzw. Wiederverwendung der Unterbauten der alten Brücke erstellt.
Der von der Firma Eiffel gefertigte Überbau ist ein 552 m langer und 6,7 m hoher Kastenträger mit einem mehrfachen Strebenfachwerk über acht Felder mit Spannweiten von 57,6 - 6 x 72,8 - 57,6 m.
Er ruht auf den gußeisernen Säulenpaaren der Vorgängerbrücke, die aus neun durchbrochenen Trommeln mit jeweils 10 Mantelteilen und einer Abschlusskrone zusammengefügt sind und sich zum Kopf hin verjüngen.
Die Rampenbrücken sind jeweils 252 m lang und bestehen aus 28 gemauerten Gewölben.
Die Pfeiler haben quer zur Brückenachse spitzbogige Öffnungen, die den Raum wie ein Kirchenschiff erscheinen lassen.
Im August 1944 wurden drei Brückenfelder von der deutschen Wehrmacht gesprengt. 1948 war die Brücke dann wieder hergestellt.
Bei der 2015-2017 erfolgten umfassenden Sanierung wurde auf Oberstrom ein Geh- und Radweg angebracht.
Baujahr: 1879-1883
Länge mit Erddämmen: 1545 m
Brückenlänge: 1045 m
Weiten der Strombrücke: 57,6 - 6 x 72,8 - 57,6 m
Höhe: 21,8 m
Breite: 9 m
maßgebliche Quelle: Brücken am Weg von Klaus Stiglat, 1997 Ernst und Sohn