Brücken in Portugal



Brücken zwischen Porto und Vila Nova de Gaia

Kurz vor seiner Mündung durchbricht der Douro einen Bergrücken, auf dem die Oberstädte von Porto und Vila Nova de Gaia liegen. Sechs Großbrücken verbinden die beiden Städte.



Ponte Arrabida, 1957-1963

Die Brücke ist die letzte Brücke über den Douro.

Bei ihrer Errichtung hatte sie den weitest gespannten Betonbogen der Welt. Der Bogen ist in zwei Rippen aufgelöst, die sowohl am Obergurt als auch am Untergurt mit einem Rautenfachwerk ausgesteift sind. Er wird von zwei markanten Kämpferpfeilern in Form von Doppelsäulen mit einem Querriegel unter der Fahrbahn eingerahmt.

Der Fahrbahnträger besteht aus gevouteten Plattenbalken, die mit zierlichen Betonsäulen aufgeständert sind und auf dem Bogenscheitel aufliegen. An den Hängen setzt sich die Abstützung mit den gleichen Säulen wie über dem Bogen fort.

Länge 614 m, Weite 271,3 m, Breite 26,5 m, Höhe 70 m

Ponte de Dom Luiz I, 1881-1886

Die stählerne Fachwerkbogenbrücke verbindet in zwei Etagen die alten Unterstädte und die Oberstädte von Porto und Vila Nova de Gaia.

Der obere Fahrbahnträger hat einen Fachwerkkastenträger, der vom Bogen, drei Gerüstpfeilern und auf der Seite von Porto von zwei Betonpfeilern getragen wird.

Seit Errichtung der neuen Straßenbrücke dient das obere Deck nur noch der Straßenbahn und den Fußgängern.

Die untere Fahrbahn ist vom Bogen abgehängt.

Länge 391 m, Weite 172,5 m, Breite 8 m, Höhe 60 m

Ponte de Infante Dom Henrique, 2003

Die Brücke übernahm den Autoverkehr von der altehrwürdigen Ponte de Dom Luiz I.

Die vierspurige Brücke hat einen flachen polygonalen Segmentbogen mit im Scheitel aufliegender Fahrbahn.

Sonderseite der Brücke

Länge 405 m, Weite 280 m, Breite 20 m, Höhe 60 m

Ponte Maria Pia, 1876-1877

Die eingleisige Eisenbahnbrücke wurde für die Breitspurbahn Linha do Norte erstellt. Auch nach Umstellung der Breitspur auf Normalspur blieb die Brücke eingleisig. 1966 wurde sie für den elektrischen Betrieb aufgerüstet. Seit der Bahnverkehr über den Douro 1991 auf die neu gebaute São-João-Brücke verlegt wurde, ist die Brücke ausser Betrieb.

Sie hat einen zweigelenkigen Sichelbogen aus Schmiedeeisen, der sich nach unten aufspreizt. Der Bogen war mit einer Spannweite von 160 m zum Zeitpunkt der Eröffnung 1877 der größte seiner Art. Der Bogenstich beträgt 42,5 m. Das Gewicht der Brücke beträgt 1.450t.

Sonderseite der Brücke

Länge 353 m, Weite 160 m, Breite 6 m, Höhe 61,2 m

Ponte Sao Joao, 1984-1991

Die neue Eisenbahnbrücke wurde oberhalb der alten Eisenbahnbrücke erstellt. Der Fahrbahnträger hat einen zweizelligen Hohlkasten aus Spannbeton, der an der Hauptöffnung monolothisch mit den im Fluss stehenden Hauptpfeilern verbunden ist. Dieser Rahmen hat den weitest gespannten Rahmen/Balken aus Spannbeton von Eisenbahnbrücken.

Die Feldweiten betragen 59 - 5 x 60 - 125 - 250 - 125 - 2 x 60 - 50 m.

Länge 1029 m, Weite 249,9 m, Breite 12 m, Höhe 66 m

Ponte do Freixo, 1985

Die Autobahnbrücke hat getrennte Überbauten auf eigenen Pfeilerreihen. Die Hohlkästen aus Spannbeton sind über den Hauptfeldern gevoutet und haben dort Spannweiten von 115 - 150 - 115 m.

Länge 705 m, Weite 150 m, Breite 36 m, Höhe 43 m

Cais das Pedras, Porto,

Mangels Platz wird die nördliche Uferstraße ein Stück über dem Fluss entlang geführt.

Der Träger besteht aus einem Raumfachwerk mit dreieckigem Querschnitt.

Länge 320 m

Brücken in der Region



Ponte Sao Gonçalo, Amarante, 1782-1790

Die Brücke über den Tamega ersetzte eine 1763 durch Hochwasser zerstörte Brücke.

Ihr großer Mittelbogen wird von zwei schmaleren Seitenbogen eingerahmt. Sie hat beidseitig dreieckige Pfeilervorbauten, die in halbkreisförmige Kanzeln übergehen.

Die Brücke wird von vier Fialen eingerahmt, die Erinnerungstafeln an die gelungene Verteidigung der Brücke während der 2. französischen Invasion im Jahr 1809 tragen.

Die Türmchen stehen auf jeweils vier Kanonenkugeln auf schräg zur Brückenachse stehenden Postamenten.

Länge 70 m, Weite 27 m, Breite 6 m

Ponte Nova, Amarante

Die Straßenbrücke über den Tamege hat Einhängeträger in Form von Plattenrosten zwischen vier Pfeilern mit kurzen Auslegern.

Länge 230 m, Breite 16 m

Marao Viadukt, Amarante, 2012

Die S-förmig gekrümmte Brücke der Autobahn A4 hat einen gevouteten Spannbetonbalken über acht Felder.

Die inneren fünf Pfeiler lösen sich nach oben in zwei Stiele auf.

Länge 910 m, Weite 148 m, Breite 29,5 m, Höhe 150 m

Corgo Viadukt, Vila Real, 2013

Der lange Viadukt führt mit 30 Feldern über das Corgo-Tal. Über dem Bach ist er als Schrägseilbrücke ausgebildet. Mit einer Höhe von 230 m ist er die vierthöchste Autobahnbrücke Europas.

Die Brücke hat auch eine Gehbahn für Fußgänger.

Länge 2796 m, Weite 300 m, Breite 29 m, Höhe 230 m

Dourobrücke, Peso da Regua, 1872

Die alte Eisenbrücke hat vier flache und einen höheren Parabelträger. Auf einer Seite schließt sich noch ein Balken über ein kurzes Randfeld an. Die Brücke dient heute Fußgängern und Fahrradfahrern.

Länge 275 m, Weite 82 m

Puente da Regua, 1937-1940

Die Straßenbrücke quert mit drei Bogen aus Stahlbeton den Fluss. Zwischen den Hauptbogen befinden sich jeweils fünf Sparbogen. Über den Hangbereichen schließen Arkaden mit drei bzw. vier Bogen an.

Länge 345 m, Weite 60 m

Puente Miguel Torga, Peso da Regua, 1997

Die gekrümmte Brücke der Autobahn A24 hat einen Hohlkasten aus Spannbeton. Über den Pfeilern 6 bis 10 ist er gevoutet und bildet mit den Pfeilern 7 bis 10 ein Rahmentragwerk. Die Pfeiler verbreitern sich stark zu ihren Füßen hin.

Länge 900 m, Weiten 32 - 4 x 50 - 60 - 80 - 100 - 140 - 180 - 108 m,
Breite 25,7 m, Höhe 94 m

Ponte Reinha Santa Isabel, Coimbra, 2003

Die Brücke über den Mondego wird auch als Europabrücke bezeichnet. Die 330 m lange Hauptbrücke wurde als einhüftige Schrägseilbrücke ausgebildet. Während die Abspannung der Brückentafel in einer Seilebene in der Brückenachse erfolgt, wird der Pylon in zwei Seilebenen rückverankert.

Die Brücke setzt sich zu beiden Seiten als Hochstraßenbrücke fort.

Länge 2000 m, Weite 186,5 m

Ponte Pedro e Ines, Coimbra, 2005-2006

Der Steg hat zwei V-förmige Rahmenstiele. Die Achsen der Brückenhälften sind versetzt, sodaß sich in der Brückenmitte ein kurzes Querstück ergibt.

Länge 110 m, Weiten 30,5 - 64 - 110 - 64 - 6 m, Breite 4 m, Höhe 10 m

Ponte de Santa Clara, Coimbra, 1951-1954

Die Brücke hat einen gevouteten vierstegigen Plattenbalken über fünf Felder.

Länge 208 m, Weite 38 m, Breite 18 m

Ponte Açude,Coimbra,1981

Über das Flusswehr des Mondego wurden zwei Brücken errichtet:

Die Brücke für den Nahverkehr liegt direkt auf den Wehrpfeilern auf. Auf Oberstrom wurde ein Fachwerksteg für Fußgänger angebracht.

Länge 182 m, Breite 8 m

Die Brücke für den Fernverkehr wurde auf Säulenpaaren aufgeständert, deren Köpfe sich pilzartig aufweiten.

Die Brücke setzt sich zu beiden Seiten als Hochstraßenbrücke fort.

Länge 2344 m, Breite 21 m

Eisenbahnbrücke, Coimbra, 1981

Die zweigleisige Eisenbahnbrücke hat getrennte Überbauten in Form von parallelgurtigen Vollwandträgern.

Länge 220 m

Straßenbrücke, Alcobaça

Die kleine Brücke über den Rio Baça überrascht mit ihrer vollständigen Bemalung.

Länge 10 m

Aqueduto do Convento de Cristo, Tomar, 1595-1614

Die Brücke ist Teil einer rd. 6 km langen Wasserleitung zur Versorgung des Klosters.

Sie überquert das Tal des Pegoes mit zwei Bogenreihen. Die untere Bogenreihe hat 16 Spitzbogen, die obere Bogenreihe hat 58 Rundbogen. Nach einem Knick verläuft der Aquädukt mit einer Bogenreihe weiter zum Kloster.

Länge 575 m, Höhe 30 m

Ponte velha, Tomar,

Die Brücke über den Nabao wurde wiederholt umgebaut und erneuert. Sie hat sechs Bogen zwischen breiten Pfeilern, in die Sparbögen eingefügt sind.

Nachdem sie nach einer Verbreiterung in früheren Jahren ein Eisengeländer erhalten hatte, zeigt sie sich seit 1940 wieder mit einer Balustrade.

Länge 85 m, Breite 8 m

Brücken in Lissabon



Aqueduto das Aguas Livres, Lissabon, 1731-1741

Der Aquädukt wurde für die Wasserversorgung von Lissabon erstellt. Er führt mit einem geknickten Verlauf über das Alcantaratal.

Er hat im zentralen Teil 14 Spitzbogen, durch die heute die verschiedensten Verkehrswege führen. Seitlich daran schließen sich 21 Rundbogen an.

Das Bauwerk überstand das schwere Erdbeben von 1755.

Länge 941 m, Weite 28 m, Höhe 66 m

Viaduto Duarte Pacheco e das Amoreiras, Lissabon, 1937-1944

Der Viadukt führt eine Hauptverkehrsstraße unterhalb des Aquädukts über das Alcantaratal. Er hat drei durch Balkenfelder getrennte Stahlbetonbögen, die jeweils in drei Bogenrippen aufgelöst sind. Die Randbogen sind 40 m weit, der zentrale Bogen ist 85 m weit gespannt.

Die Fahrbahntafel besteht aus Plattenbalken aus Stahlbeton.

Länge 471 m, Weite 85 m, Höhe 27 m, Breite 24 m

Ponte 25 de Abril, Lissabon, 1962-1966

Die Brücke über den Tejo hieß früher Salazar Brücke und wurde nach der Revolution in Ponte de 25 de Abril umbenannt. Bei ihrer Eröffnung hatte sie die größte Spannweite in Europa.

Die Hauptbrücke hat einen Fachwerk-Kastenträger amerikanischer Bauart, der neben den Pylonen noch von zwei weiteren Stahlpfeilern abgestützt wird. Auf der Stadtseite schließen sich in einer Kurve noch weitere Felder mit gevouteten Balken an. Der 2277 m lange Versteifungsträger ist nicht mit den Pylonen verbunden. Die Spannweiten betragen 483 - 1013 - 483 m.

Die Stahlpylone sind 190,5 m hoch. Der südliche Pfeiler ruht 79 m unter Wasser auf Felsen. Die beiden Tragkabel haben einen Durchmesser von 0,585 m.

1998 wurden die Straßenspuren von vier auf sechs Spuren erweitert und gleichzeitig ein 2. Deck für Eisenbahnlinie eingebaut, zusätzliche Haupttragkabel eingebaut und auf der Stadtseite eine neue Vorlandbrücke als Stahlverbundbrücke für den Eisenbahnverkehr errichtet.

Länge 2277 m, Weite 1013 m, Höhe 70 m, Breite 16 m

Ponte Vasco da Gama, 1962-1966

Die Brücke ist derzeit die längste Brücke Europas. Sie überspannt in einem weiten Bogen die Tejo-Bucht im Osten der Hauptstadt und endet am Nordufer des Flusses beim Gelände der Weltausstellung. Sie ist das spektakulärste Nebenprodukt der "Expo 98".

Auf der Brücke verläuft in 14 Meter Höhe eine sechsspurige Autobahn. Am Nordufer steigt sie auf eine Höhe von 47 m an, um die Schifffahrt nicht zu behindern. Die Seile laufen über zwei 155 m hohe H- Pylone aus Stahlbeton.

Der Brückenzug gliedert sich in sieben Abschnitte:
1. Zugangstraßen West/Lissabon
2. West-Viadukt mit 488 m Länge
3. Expo-Viadukt mit 672 m Länge über 12 Felder
4. Schrägseilbrücke mit 829 m Länge und Spannweiten von 203 - 420 - 203 m
5. Mittleres Viadukt mit 6351 m Länge über 80 Feldern aus Fertigteilenvon je 78 m Weite, 81 Pfeiler mit Tiefen bis zu 95 m,
6. Ost-Viadukt mit 3825 m Länge über 84 Felder von 45 m Weite,
7. Zugangstraßen Ost mit 3895 m Länge einschließlich der Mautstelle.

Länge 16750 m, Weite 420 m, Höhe 47 m, Breite 31 m