Brücke des Monats

September 2022


 
 

Doppelbrücke Rothenburg ob der Tauber



 
 

Unterhalb von Rothenburg ob der Tauber wurde zur Zeit König Ludwig des Bayern ein einzigartiges Brückenbauwerk für die Handelsstraße von Augsburg nach Würzburg erstellt.

 
   
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Die Brücke aus Muschelkalk führt mit einem Gefälle von der Stadtseite zum tiefer gelegenem linken Ufer der Tauber.

Auf Grund ihrer Höhe wird die Brückenbahn mit langen Rampen an die Bogenöffnungen herangeführt, wo sie mit zwei übereinander liegenden Bogenreihen den Fluss quert. Die Tauberbrücke wird daher allgemein als Doppelbrücke bezeichnet.

Durch die obere Bogenreihe wurde einerseits die Last auf die unteren Bogen wesentlich verringert, andererseits bewirkte sie eine große Materiel- und Kostenersparnis.

   
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Am linken Ufer führt ein einzelner Bogen über einen Mühlkanal. Mit einer Höhe von 6 m ist er der höchste Bogen der Brücke.

Vom darauf folgenden Brückenturm sind noch die über die Brücke auskragende Maueransätze zu erkennen. Für den Bereich vom Brückenturm bis zum rechten Brückenende wurden sechs Bogen mit Spannweiten von 13,2 - 11,2 - 11,2 - 8,5 - 6,3 - 5,6 m erstellt.

   
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Auf diese untere Bogenreihe wurden regellos neun kleinere Bogen mit lichten Weiten von 5,8 m bis 6,2 m aufgesetzt. Zusätzlich wurden über den drei Hauptpfeilern Sparbögen eingesetzt, weshalb die Brücke ein ungegliedertes Erscheinungsbild hat.

1796 stürzten vier der oberen Bogen ein, die im Folgejahr wieder hergestellt wurden. 1925 stürzte die östliche Flügelwand ein. Bei ihrem Wiedraufbau wurde die östliche Brückenauffahrt erweitert. Die schwerste Schädigung erfuhr die Doppelbrücke zum Kriegsende 1945, als sie durch die Wehrmacht gesprengt wurde. Beim Wiederaufbau 1955/1956 wurde sie unter Beibehaltung ihrer ursprünglichen Form um 1 m verbreitert.



Baujahr: um 1330
Brückenlänge: 126 m
größte Stützweite: 13,2 m
Breite: 6 - 7 m
Höhe:13 m