Brücke des Monats

Juli 2021


 
 

Karl-Theodor-Brücke Heidelberg



 
  Die allgemein als "Alte Neckarbrücke" bezeichnete Brücke wurde nach ihrem kurfürstlichen Bauherrn Karl Theodor (1742-1799) benannt. Sie gilt als eine der schönsten Neckarbrücken und ist zusammen mit der Schlossruine ein beliebtes Ziel für Besucher aus aller Welt.

 
   
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Die Vorgängerinnen der heutigen Alten Brücke hatten zwar steinerne Pfeiler, ihre Überbauten waren jedoch aus Holz. Diese wurden immer wieder durch Feuer, Eisgang oder Hochwasser zerstört, so auch im Februar 1784. Kurfürst Karl Theodor ordnete darauf den Bau einer Brücke mit steinernen Gewölben an.

 
 
 
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Die unversehrten Pfeiler wurden erhöht und zwischen ihnen Segmentbögen eingefügt. Gegenüber der alten Brücken liegt die Fahrbahn rd. 3 m höher über dem Neckar.

Die Brücke führt mit den beiden stadtnahen Bogen über Uferstraßen und mit sieben Bogen über den Neckar. Dabei steigt die Fahrbahn über den ersten drei Bogen stark an, verläuft über den nächsten drei Bogen waagerecht und fällt über den drei nördlichen Bogen wieder zur dortigen Uferstraße ab.

Das nördliche Brückenende wird von zwei Pavillionen, das südliche Brückenende vom markanten Brückentor mit den 28 m hohen Türmen eingerahmt.
 
 
 
 
Für die Gestaltung des Brückentores verwendete man zwei Türme, die ehemals zur Stadtmauer des 15. Jahrhunderts gehört hatten und später barockisiert wurden. Der westliche Brückenturm enthält Kerkerkammern, der östliche eine Wendeltreppe zur über dem Torbogen befindlichen Wohnung des Brückenwächters.

 
 
 
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Die Pfeiler haben auf Oberstrom spitz zulaufende Pfeilervorlagen über zwei Drittel der Pfeilerhöhe. Über den Pfeilern II bis VII sind auf Konsolsteinen rund 1 m tiefe und 4 m breite Kanzeln mit Balustraden angebracht.

Die Pfeiler II und VII haben auf der Unterstromseite größere Vorbauten, die bis zur Brüstung hochgezogen sind. Auf ihnen stehen zwei überlebensgroße, vom kurpfälzischen Hofbildhauer Franz Konrad Linck gefertigte Standbilder.

 
   
  Mit der Brücke wurde das Standbild auf der linken Flussseite fertiggestellt, das Karl Theodor über den Skulpturen der Ströme Rhein, Donau, Neckar und Mosel darstellt.

Der Kurfürst war von seinem Stanbild so angetan, dass er ein zweites Standbild auf der rechten Flussseite in Auftrag gab. Dieses wurde zwei Jahre später fertiggestellt und zeigt Athene als Stadtgöttin zwischen Figuren, die die Frömmigkeit, Gerechtigkeit, Ackerbau und Handel darstellen.

 
 
 
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Ende März 1945 wurden zwei der mittleren Pfeiler von der Wehrmacht gesprengt. Die Wiederherstellung erfolgte Dank großzügiger Spenden Heidelberger Bürger bereits Ende Juli 1947.

Beim letzten Umbau im Jahr 1969-1970 wurden die beiden stadtnahen Bögen über der Bundesstraße für ein höheres Lichtraumprofil höher gelegt.


 
  Baujahr: 1786-1788
Länge: 214 m
Weiten: 7,98 - 11,72 - 5 x 22,0 - 18,0 - 12,2 m
Höhe: 10,5 m
Breite: 7,9 m