Brücke des MonatsSeptember 2019 |
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Tower Bridge, London |
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Größeres Bild 1600 x 1200 Die Tower Bridge in London wurde das bekannteste Wahrzeichen der britischen Hauptstadt und ist heute noch Ziel vieler Besucher. Mit ihren großen gotischen Türmen, den seitlichen Hängetragwerken, den oberen Verbindungsstegen und dem zweiflügeligen Klappenteil ist sie einzigartig. Ihren Namen hat sie jedoch nicht von ihren Türmen, sondern von ihrer Lage am Tower of London. Die Notwendigkeit, auch den Bewohnern in Londons Osten eine Flussquerung zu ermöglichen, wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts als so wichtig erachtet, dass selbst die Einwände der Königin Victoria überstimmt wurden. Die Brücke musste gewährleisten, dass Schiffe weiterhin den betriebsamen "Pool", den Hafenbereich bis zur London Bridge, anlaufen konnten. Nach einer öffentlichen Ausschreibung wurde 1885 der gemeinsame Entwurf des Stadtarchitekten Horace Jones und des Ingenieurs John Wolfe Barry einer Klappbrücke angenommen. Der Brückenbau begann im April 1886 und wurde 1894 fertiggestellt. Die lange Bauzeit war dem Umstand geschuldet, dass der Schiffsverkehr auch während der Bauzeit möglich sein musste. Am 30. April 1894 wurde die Brücke vom englischen Thronfolgerpaar in einer prächtigen Feier eröffnet. Nicht nur die Fahrbahntafeln, Hängewerke und Klappen der Brücke sind aus Stahl, sondern auch die Türme und die darin untergebrachte Maschinenmechanik zum Heben der Klappen. Um die Brücke ihrem architektonischen Umfeld anzupassen, wurden die Stahltürme mit Granit und Portland-Stein im neugotischen Stil verkleidet. |
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Größeres Bild 1600 x 1200 Die Brücke hat über der Themse drei Öffnungen. Zentraler Teil ist die Klappbrücke zwischen den 21 m breiten und 56 m langen Pfeilern. Die beiden Klappen der heute noch größten Klappbrücke im Vereingten Königreich lassen sich bei Bedarf oder auch zu hochoffiziellen Anlässen innerhalb von 90 Sekunden bis zu einem Öffnungswinkel von 86 Grad öffnen. Dabei werden die Gegengewichte der Klappen in entsprechende Hohlräume der Pfeiler verschwenkt. Für den Durchlass des üblichen Schiffsverkehrs reicht jedoch eine Anhebung der Klappen zwischen 20 Grad und 50 Grad. Der hydraulische Antieb wurde bis 1976 durch zwei beim südlichen Torhaus installierten, mit Dampf betriebenen Pumpmaschienen versorgt. Seither wird der Mechanismus durch ein elektrisch kontrolliertes ölhydraulisches System angetrieben. Während die Klappen in den ersten Jahrzehnten 30-40 Mal am Tag geöffnet wurden, werden sie heute nur noch 1 - 4 Mal am Tag geöffnet. Gegenüber einer Durchfahrtshöhe von 9 m bei geschlossenen Klappen steht bei geöffneten Klappen eine Durchfahrtshöhe von 43,5 m zur Verfügung. Diese Begrenzung ist bedingt durch zwei zwischen den Türmen angebrachten nebeneinanderliegenden Gitterträgern. Diese dienen statisch zur Aussteifung und ermöglichten den Fußgängern einen stetigen Übergang auch bei geöffneten Klappen. Die Übergänge waren von Anfang an nicht nur über Treppen, sondern auch mit Aufzügen zugänglich. |
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Größeres Bild 1600 x 1200 Bei der Planung der Brücke ging man davon aus, dass die Klappen bei Flut bis zu zwei Stunden ununterbrochen geöffnet bleiben würden. Nachdem sich die Klappen als zuverlässig und schnell erwiesen, ging man schon früh dazu über, sie nur bei tatsächlichem Bedarf zu öffnen. Das führte dazu, dass die meisten Fußgänger lieber die Durchfahrt eines Schiffes abwarteten, anstatt ihren Weg über die Türme und die Verbindungsstege fortzusetzen. Nachdem dieser Bereich dann zunehmend von Taschendieben und Prostituierten heimgesucht wurde, wurden die Übergänge 1910 für die Öffentlichkeit gesperrt. Seit einer 1982 abgeschlossenen Renovierung können die Übergänge wieder im Rahmen einer Besichtigungstour zusammen mit dem neu eingerichteten Ausstellungszentrums beim Maschinenhaus am südlichen Brückenende gegen Entgelt begangen werden. Dabei kann man sich seit 2014 auch den Spaß machen, sich auf einen 11 m langen und 1,8 m breiten Glasboden zu legen und sich über den an der Decke angebrachten Spiegel mit freiem Durchblich nach unten zu fotografieren. |
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Größeres Bild 1600 x 1200 Die beiden Seitenöffnungen der Tower Bridge sind als Hängebrücken ausgebildet. Anstatt der üblichen Abhängung von Tragkabeln oder -ketten sind die Brückentafeln hier von außergewöhnlichen dreigelenkigen Hängetragwerken abgspannt. Diese bestehen aus zwei unterschiedlich großen starren sichelförmigen Fachwerkträgern, die mit einem rotfarbigem Bolzen gelenkig miteinander verbunden sind. |
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Größeres Bild 1200 x 900 An den Brückenenden stehen Torbauten, die die kleineren Fachwerkträger der Hängekonstruktion aufnehmen und die auf der anderen Seite der Torbauten rückverankert sind. |
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Größeres Bild 1600 x 1200 Zur Brücke gehören auch die beiden langen Vorbrücken, mit denen der Verkehr an die Strombrücke herangeführt wird. Die Tower Bridge war die erste zollfreie Brücke Londons, obwohl für ihren Bterieb in den ersten Jahren mehr als 80 Personen notwendig waren. Neben dem Brückenmeister und seinen Maschinisten wurden auch Constabler und verschiedene Handwerker beschäftigt. Auch mehrere Pferde standen stets bereit, um liegengebliebene Fuhrwerke weiterzubringen. |
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Entwurf: Sir Horace Jones und John Wolfe Barry Baujahr: 1886-1894 Die Brückenmaße werden in der Literatur und im Internet unterschiedlich angegeben. In nachstehender Planskizze der Wikipedia-Seite sind folgende umgerechnete Werte aufgeführt: |
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Länge der Brücke samt Vorbrücken: 817 m Länge der nördlichen Vorbrücke: 305 m Länge der südlichen Vorbrücke: 244 m Weite zwischen Nord- und Südwiderlager: 268 m (dies entspricht der Länge zwischen den Torbauten) Weite der zentralen Hauptöffnung: 61,0 m Weite der Seitenöffnungen: 82,3 m weitere Maße: Länge bis Rückverankerungen: 375 m Breite: 20 m Weite Fußgängerstege: 71 m |