Brücke des Monats

April 2019

Jagstbrücke Kirchberg (Jagst)


In den Tälern des Kochers und der Jagst und der Tauber findet man noch einige alte Steinbrücken aus dem 18. Jahrhundert.

Ein schönes Exemplar ist die Jagstbrücke beim ehemaligen Residenzstädtchen Kirchberg an der Jagst.

Größeres Bild 1600 x 1200

Die unter Fürst Christian Carl von Hohenlohe-Kirchberg (1729-1819) erstellte Brücke ersetzte eine erstmals 1416 erwähnte hölzerne Brücke.

Sie führt mit fünf Bögen aus Muschelkalkquadern und einer Sandsteinbrüstung unterhalb einer Wehrschwelle über den Fluss. In der östlichen Flügelmauer hat sie einen Einlass für einen Mühlkanal.

Größeres Bild 1600 x 1200

Mit ihren dreieckigen Pfeileraufbauten auf der Oberstromseite und der glatt gemauerten Stirnfront der Unterstromseite entspricht sie dem gängigem Brückentyp der Gegend. Als Brücke einer Residenzstadt erhielt sie jedoch als Sonderausstattung halbkreisförmige Kanzeln, die auf Konsolsteinen über den Pfeilervorlagen aufliegen.

Größeres Bild 1600 x 1200

Von der Stadtseite zur Landseite hat die Brücke eine Gefälle von etwas mehr als 2 m. Die Überbauung der in nahezu gleicher Höhe liegenden Bögen nimmt dazu zur Landseite hin stetig ab.

Auch diese Brücke wurde zum Kriegsende durch die Wehrmacht zerstört. Der gesprengte stadtseitige Bogen wurde bis 1949 wieder instandgesetzt.

Größeres Bild 1200 x 1600

1963 wurde die Brücke auf das Doppelte verbreitert, indem den Steinbögen in gleicher Breite Bögen aus Stahlbeton angefügt wurden. Aus Gründen der Verkehrsführung war dies nur auf der Oberstromseite möglich und die Stirnseiten der äusseren Bögen mussten leicht nach Oberstrom verschwent werden. Um das historische Erscheinungsbild zu wahren, wurde die Stirnfront wieder mit Muschelkalkquadern verkleidet und auch die Pfeilervorlagen samt Kanzelvorsprüngen in alter Form wieder angebracht.



Baujahr: 1779
Länge Oberstromseite: rd. 93 m
Länge Unterstromseite: rd. 72 m
Bogenweiten: 11,0 - 11,0 - 10,67 - 10,31 - 10,2 m
Höhe: 5,4 m
Breite: 10,5 m