Brücke des Monats

Mai 2017


Viadukt von Chaumont


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Im Westen von Chaumont führt ein mächtiger Viadukt aus Kalkstein die Eisenbahnlinie Paris-Mühlhausen (Elsaß) über das Tal der Suize.

Das tiefe Tal der Suize stellte eine große Herausforderung für die Planer dar. Das erste Projekte wurde bereits 1845 vorgelegt, aber nicht umgesetzt. Auch die folgenden fünf Planungen waren nicht genehm. Der von Eugène Decomble, einem bei der Ostbahn tätigen Ingenieur, eingereichte Vorschlag, das Tal mit einem teils dreistöckigen, rd. 600 m langen Viadukt zu überqueren, wurde am 25. Februar 1855 gebilligt.

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Die 122 Bogenöffnungen des Viadukts verteilen sich auf 50 Bögen in der oberen Bogenreihe, 46 Bögen in der mittleren Bogenreihe und 26 Bögen in der unteren Bogenreihe.

Die Bögen der oberen Reihe tragen das Gleisbett und sind als Halbkreisbögen ausgeführt. Die nur 3 m breiten Segmentbögen in der unteren und mittleren Bogenreihe dienen als Spannbögen.

Die unteren Bogenreihen sind begehbar; die Pfeiler sind hierzu mit 2,5 m breiten und 5,0 m hohen Torbögen durchbrochen.

Die Bogenweiten betragen in der unteren Reihe 9,25 m, in der mittleren Reihe 9,5 m und in der oberen Bogenreihe 9,95 m.

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Der Viadukt ist horizontal durch verstärkte Pfeiler in 10 Abschnitte mit jeweils fünf Öffnungen gegliedert.

Die Maße der Normalpfeiler betragen am Fuß 2,3 x 15,88 m, die der verstärkten Pfeiler 4,3 x 16,48 m. Alle Pfeiler haben einen starken Anlauf quer zur Bauwerksachse. Ihre Dicke nimmt mit jedem Stockwerk nach oben leicht ab.

Ein Steingesims schließt das Bauwerk nach oben ab. Über jedem Pfeiler befinden sich kleine Kanzeln, die von zwei bzw. vier Konsolen gestützt werden.

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Am 31. August 1944 wurden drei Pfeiler durch deutsche Truppen gesprengt. Die zerstörten Pfeiler wurden innerhalb von 14 Monaten aus Stahlbeton wieder hergestellt und mit Stein verkleidet.

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Aus spitzem Winkel präsentieren sich 60 000 cbm Stein wie eine Wand. Das gewaltige Bauwerk wurde in nur 18 Monaten erbaut und am 18. April 1857 mit einem fulminanten Fest eingeweiht.



Baujahr: 1855-1857
Länge: 605 m
Weite max.: 9,95 m
Höhe: 52 m



Das herausragendes Baudenkmal wurde durch eine Briefmarkenausgabe der französischen Postverwaltung vom 16. Januar 1960 gewürdigt.