Brücke des Monats

Januar 2014



Epfenhofener Viadukt



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Da die Hochrheinstrecke Singen - Basel zum Teil über Schweizer Hoheitsgebiet führt, wurde die Wutachtalbahn als südlichste strategische Ost-Westverbindung des Deutschen Reiches unter Umgehung des Schweizer Gebietes (Kanton Schaffhausen) von 1875-1890 in Etappen erbaut.

Der erst 1887-1890 erstellte Mittelabschnitt hat eine technisch anspruchsvolle Trassierung. Er führt vom 702 m hoch gelegenem Bahnhof Zollhaus-Blumberg hinab zum 471 m hoch gelegenem Bahnhof Weizen. Um einen sicheren Transport des 140 t schweren Krupp-Geschützes zu gewährleisten, durfte die max. Steigungen 1 % nicht übersteigen und der Kurvenradius 300 m nicht unterschreiten. Die Strecke zwischen den 9,6 km entfernten Bahnhöfen wurde daher auf 25,88 km gestreckt. An Kunstbauten mußten 4 Viadukte mit einer Gesamtlänge von 777 m und 6 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 4.560 m erstellt werden. Der 1700 m lange Stockhaldentunnel ist Deutschlands einzigster Kehrtunnel; von ihm leitet sich die Bezeichnung "Sauschwänzlesbahn" ab.

Da auf dem Mittelabschnitt ein Museumszugbetrieb durchgeführt wird, sind die Brücken dieses Abschnitts noch in Funktion.


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Nach dem Biesenbach-Viadukt macht die Trasse eine Kehrschleife und quert auf dem Epfenhofener Viadukt das Kommenbachtal mit der Ortschaft Epfenhofen. Ursprünglich war wie beim Biesenbach-Viadukt ein erheblich kürzeres Brückenbauwerk mit dafür längeren und höheren Dämmen vorgesehen. Da die Dämme jedoch zum Rutschen neigten, wurden die Brücken umgeplant und verlängert. Der Epfenhofener Viadukt ist mit 264 m Länge die längste Brücke der Wutachtalbahn.


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Die parallelgurtigen Fachwerkträger mit obenliegendem Gleis ruhen auf 6 Pendelstützen und mittig auf einem festen Pfeiler in Form eines Pyramidenstumpfes.

Der Überbau ist über dem festen Pfeiler in zwei Durchlaufträger geteilt. Ein Durchlaufträger läuft über vier Felder zu 36 m, der andere Durchlaufträger läuft über vier Felder zu 30 m Weite.




Die Pfeiler bestehen aus genieteten Rahmen, die sich nach oben verjüngen und am Fuß auf Steinsockeln aufsetzen. Die Sockel bestehen aus Kalkstein, die mit Bundsandstein verkleidet sind. Als Lagerbänke dienen Granitplatten.

Die Brücke wurde vom Unterbau für einen zweigleisigen Ausbau vorgesehen.



Baujahr: 1888-1889

Länge: 264 m
Weiten: 4 x 36 m und 4 x 30 m
Höhe: 34 m