Brücke des Monats

Februar 2014

Wettsteinbrücke Basel




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Die Wettsteinbrücke wurde als zweite Straßenbrücke Basels über den Rhein erbaut. Sie ist nach dem Basler Ratsherrn Rudolf Wettstein (1594-1666) benannt, der bei der westfälischen Friedenskonferenz (1648) in Münster die internationale Anerkennung der vollständigen Unabhängigkeit der Schweiz vom Deutschen Reich und anderen Großmächten erreichte.

Der Brückenschlag vom niedridgen Kleinbasler Ufer zum hochgelegenen Großbasler Ufer war eine topographische Herausforderung für die Konstrukteure und die vorgestellten Lösungen wurden jeweils heiß diskutiert- über 25 Jahre lang. Hauptstreitpunkt war, ob man sich gegen die Ästhetik versündigen und eine Brücke mit geneigter Fahrbahn bauen darf.

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1877 wurde der Bau der Brücke mit einem Gefälle der Fahrbahn von 2,67 % beschlossen und noch im gleichen Jahr erfolgte der Baubeginn.

Zur Ausführung kam eine Bogenbrücke mit drei Stahlbögen zwischen den Widerlagern und zwei gemauerten Strompfeilern. Die Öffnungsweiten nahmen vom Niederufer zum Hochufer leicht zu und betrugen 58,4 - 61,4 - 64,4 m. Über die Uferstraßen führten 9 m weite massive Gewölbebogen.

Die gelungene Konstruktion wurde auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1878 mit einem goldenen Diplom ausgezeichnet. Sie zog soviel Verkehr an sich, dass sie 1936-1939 umgebaut wurde. Dabei wurde sie von 12,6 m auf 21,5 m verbreitert. Da die bisherige Konstruktion keine Ermüdungserscheinungen aufwies, wurde sie insgesamt zur Aufnahme der verbreiterten Straße belassen. Zu beiden Seiten wurden für die Fußwege gevoutete Balkenträger angebracht.

Der Verbreiterung fielen leider die vier monumentalen gusseisernen Basilisken des Bildhauers Ferdinand Schlöth zum Opfer, die bis dahin auf den Widerlagern thronten.

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Die weiterhin stark belastete Brücke erforderte schließlich einen Ersatz. Auch hier flammte in den 1980er Jahren eine heftige Diskussion auf, nachdem private Kreise ein Projekt von Santiago Calatrava ins Spiel brachten. In einer 1990 erfolgten Volksabstimmung entschied man sich jedoch mit knapper Mehrheit für die bescheidenere Lösung des Regierungsentwurfes.

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Unter Verwendung der Strompfeiler der alten Brücke wurde 1992-1995 die neue Brücke erbaut. Sie hat drei Stahlbogen, die auf den Pfeilerköpfen aufsetzen. Jeder Bogen besteht aus 4 Rippen mit quadratischem Hohlquerschnitt.

Die Fahrbahntafel aus Spannbeton ist durchgehend aufgeständert.

Die Wiederlager haben auf der Nordseite zwei Öffnungen für den Uferweg und die Straße und auf der Südseite eine Öffnung.



Baujahr alte Brücke: 1877-1879, Umbau 1936-1939
Baujahr neue Brücke: 1992-1995
Länge mit Rampe Kleinbasel: 357 m
Weiten: 64,4 - 61,4 - 58,4 m
Breite: 24 m