Brücke des Monats

März 2012

Drususbrücke, Bingen


Größeres Bild 1600 x 1200

Die Drususbrücke führt zwischen Bingen und Bingerbrück über die Nahe, rund 1 km vor ihrer Mündung in den Rhein. Sie war somit bis zur Fertigstellung der linksrheinischen Eisenbahn über Jahrhunderte die letzte Nahebrücke.

Sie ist nach dem römischen Feldherrn Drusus benannt, der die linksrheinische Grenze des römischen Reiches durch den Bau von Befestigungsanlagen sicherte und hierbei die erste hölzerne Brücke über die Nahe errichtete.



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Die heutige Brücke mit ihren sieben Kreissegmentbogen ist die älteste große mittelalterliche Steinbrücke in Deutschland. Sie ersetzte wahrscheinlich eine Steinbrücke, die 891 den Normannen zum Opfer fiel. Rd. 100 Jahre später ließ Willigis, Erzbischof von Mainz, die neue Brücke rund 800 m oberhalb zerstörten Brücke errichten. Mit ihm trat erstmals ein kirchlicher Würdenträger als Auftraggeber auf.



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Wie viele andere Brücken wurde auch diese Brücke wiederholt durch Kriegshandlungen beschädigt und wieder hergerichtet. 1689 wurde sie durch die Franzosen zerstört. Nachdem man 10 Jahre später zwischen den Pfeilern eine Holzkonstruktion errichtete, erfolgte 1772 die völlige Wiederherstellung als Steinbrücke.

Die Pfeiler haben beidseitig bis zur halben Höhe dreieckige Pfeilervorlagen, die mit einem Spitzdach abgeschlossen wurden. Hinter dem östlichen Widerlager befindet sich eine frühromanische Kapelle, in der die Reisenden um göttlichen Beistand bitten konnten.



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Bei Errichtung der Eisenbahn durch das Nahetal wurde der linke Pfeiler entfernt. Die Brücke hat seither unmittelbar am linken Brückenkopf einen Bahnübergang.

1945 wurde die Brücke durch die Wehrmacht schwer beschädigt. Bei der Wiederherstellung wurde die Brücke nach Unterstom von 6 m auf 9,3 m verbreitert.



Baujahr: 989/1772
Länge: 126 m
Weiten: 12,07 - 13,11 - 12,97 - 14,34 - 13,95 - 13,85 - 11,5 m
Breite: 9,3 m
Höhe: 9 m