Brücke des Monats

Mai 2012


Neckartalbrücke Neckarburg



Die Neckartalbrücke führt die Autobahn A81 nördlich von Rottweil über das tief eingeschnittene Neckartal.
Zur geographischen Lage ergibt sich nach Google-Map eine ungewöhnliche Situation: Während das westliche Widerlager auf der Markung von Villingendorf und das östliche Widerlager auf der Gemarkung von Dietingen liegt, gehören die überspannten Hangbereiche und der Talgrund zur Gemarkung von Rottweil.

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Während man bei der Neckartalbrücke Weitingen nur im Talgrund, nicht aber in den Hangbereichen gute Gründungsverhältnisse vorfand, zeigten sich hier entgegengesetzte Gründungsverhältnisse: im Talgrund fand man einen sehr schlechten, in den Hangbereichen dagegen einen guten Baugrund vor. Dies war Anlass, das Tal mit einer Bogenbrücke anstatt wie vorgesehen mit einer üblichen Balkenbrücke zu überspannen.

Nach Fertigstellung der 154 m weit gespannten Blombachtalbrücke im Jahr 1959 ruhte der Bau weit gespannter Bogenbrücken aus Stahlbeton seit Jahren, weil die Kosten für Lehrgerüste dieser Größe unverhältnismäßig teuer wurden. Der Durchbruch zum Bau weiterer großer Bogenbrücken erfolgte mit der Neckartalbrücke Neckarburg, bei der erstmals Bögen dieser Größe im Freivorbau erstellt wurden.

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Ausgehend vom Kämpfer wurden die Hohlkästen der Bögen abschnittsweise betoniert und über die Kämpferpfeiler nach hinten abgespannt. Im Bauzustand sah die Brücke daher wie eine Schrägseilbrücke mit einem abgehängten Bogen aus. Da hierbei bestimmte Neigungswinkel nicht überschritten werden durften, liegt der 82 m über dem Fluss liegende Bogenscheitel rd. 13 m unterhalb des Pfeilerkopfes bzw. der Fahrbahntafel.

Die parabelförmigen Bogen haben einen zweizelligen Hohlkastenquerschnitt von 6,6 m Breite und 3 m Höhe.

Die Überbauten bestehen aus einzelligen, trapezförmigen Hohlkästen aus Spannbeton mit weit auskragenden Fahrbahntafeln.

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Die Aufständerung erfolgt zwischen den Kämpferpfeilern mit Weiten von 7 x 22,14 m, außerhalb der Kämpferpfeiler mit 3 x 30 m Weite auf Stuttgarter Seite und mit 4 x 30 m Weite auf Singener Seite.

Die Pfeiler sind 1,8 m dick und 5,3 m breit. Die rd. 60 m hohen Kämpferpfeiler sind 7 m breit.

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Der dem Bauverfahren geschuldete große Abstand zwischen Bogen und Fahrbahntafel wurde vielfach als unästhetisch kritisiert. Zweifellos handelt es sich jedoch um ein technisch anspruchvolles Bauwerk.



Baujahr: 1975-1978
Länge: 365 m
Weite des Bogens: 154,4 m
Höhe: 95 m
Breite: 31 m