Brücke des Monats

September 2011

Viaduc de Viaur




Der eingleisige Viaur-Viadukt wurde für die Eisenbahnlinie Carmaux – Rodez erbaut, die zwischen den Dörfern Tanus und Tauriac-de-Naucelle das tief eingeschnitte Tal des Viaur quert. Der Fluss bildet hier die Grenze zwischen den Departementen Aveyron und Tarn.

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Die für die Linie erforderliche Talquerung war mit einem herkömmlichen Steinviadukt nicht zu einem annehmbaren Preis zu verwirklichen. Erst die Forstschritte im Metallbau ermöglichten gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Umsetzung des Vorhabens. Bei dem 1887 ausgeschriebenen Wettbewerb wurde Paul-Joseph Bodins Entwurf einer eleganten Auslegerbogenbrückes zunächst von der Eisenbahngesellschaft abgelehnt, eine darauf vom Ministerium eingesetzte Fachkommission entschied sich jedoch 1896 für Bodins Entwurf.

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Die Brücke besteht aus zwei im freien Vorbau montierten genieteten Fachwerkauslegern mit beidseitigen Kragarmen, die zur Brückenmitte hin 110 m weit und über die Seitenfelder 69,6 m weit auskragen. Ihre Untergurte haben die Form von Halbbögen. Die beiden Ausleger sind in der Brückenmitte mit einem Gelenk miteinander verbunden.

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Über den Seitenfeldern wurden zwischen den Kragarmen und den zwei bzw. drei massiven Gewölben über den Randfeldern 25,4 m lange parallelgurtige Fachwerkträger eingesetzt.

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Auf den beiden Auflagern lasten rd. 3730 t Stahl.

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Die Stahlkonstruktion ist am Auflager 33,3 m und am Kopf 5,9 m breit. Durch diese große Spreizung hat die Brücke einen sicheren Stand.



Entwurf: Paul-Joseph Bodin
Baujahr: 1889-1892
Länge: 460 m
Weiten der Stahlkonstruktion: 95 - 220 - 95 m
Pfeilhöhe: 53,7 m
Höhe: 116 m
Breite: m