Brücke des Monats

März 2008

Argentobelbrücke

Die Argentobelbrücke führt zwischen Grünenbach und Maierhöfen im Landkreis Lindau über einen rd. 50 m tiefen Geländeeinschnitt der oberen Argen, der als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.

Die neue Brücke wurde neben der rustikalen Fachwerkbrücke aus dem Jahr 1907 erbaut, die dem Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war und nach der Fertigstellung der neuen Brücke abgerissen wurde.

Ein schönes Modell der alten Brücke kann am Eistobel-Informationsstand besichtigt werden.

Die neue Brücke wurde als Bogenbrücke mit einer durchgehend aufgeständerter Fahrbahntafel ausgeführt.

Der Bogen besteht aus einem zweizelligen Hohlkasten aus Spannbeton mit einer Bauhöhe von 3,5 m an den Kämpfern und 2,0 m im Bogenscheitel, die Fahrbahntafel besteht aus einem zweistegigen Plattenbalken aus Stahlbeton.

Das besondere an der Brücke war die erstmalige Herstellung des Betonbogens im sog. "Bogenklappverfahren".

Diese Bauverfahren hatte den Vorzug, dass die Brücke ohne Lehrgerüst und somit ohne größere Eingriffe in das Naturschutzgebiet des Eistobels errichtet werden konnte.

Zuerst wurde auf den Kämpfern eine provisorische Einspannung hergestellt und die zum späteren Absenken der Bogenhälften erforderlichen Gelenklager eingebaut. Die beiden Bogenhälften wurden in vertikaler Stellung bis zu einer Höhe von 44,6 m ab Gelenklager betoniert. Für die weitere Fertigstellung wurden die Bogenhälften danach um etwa 12,5° zurückgeschwenkt und mit einem Zug- und Druckstempel fixiert.

Mit der Kletterschalung konnten so die weiteren Abschnitte bis zu einer Höhe von 81,5 m ebenfalls nahezu lotrecht betoniert werden. Nach Fertigstellung der Bogen wurden diese zunachst in eine statisch günstige Parkstellung und danach innerhalb von 10 Tagen zur Brückenmitte hin abgesenkt. Die ca. 1,5 m breite Lücke im Scheitel wurde geschlossen und die nur für den Abklappvorgang benötigten Gelenklager wurden nach dem Scheitel- und Kämpferverguss ausgebaut.