Brücken des Monats

Februar 2005

Oberbaumbrücke Berlin



An der früheren Zollstelle des Oberbaums wurde 1894-1896 eine imposante Brücke als Ersatz einer 170 Jahren alten und entsprechend baufälligen hözernen Jochbrücke im Stil der märkischen Backsteingotik errichtet. Sie hatte 7 massive Segmentbogen und zwei prächtige, 35 m hohe Wehrtürme seitlich der 22 m breiten Hauptöffnung. Mit 154 m Länge war sie die längste Brücke Berlins.

Auf der Oberstromseite wurde die Brücke um einen Hochbahnviadukt in Form neogotischer Gewölbe und 52 Arkadenöffnungen ergänzt. Die Brücke ist reichhaltig mit Terrakokotten und Wappenmosaiken geschmückt und bildet das symbolische Flusstor in die Stadt.

Der Hochbahnbetrieb wurde 1906 aufgenommen.



Nach der Sprengung des Mittelbogens zum Kriegsende war die Brücke von 1953-1961 mit Behelfskonstruktionen wieder in Betrieb. Mit Errichtung der Berliner Mauer im Jahr 1961 wurde sie für den gesamten Verkehr geschlossen. Erst 1972 wurde sie als Grenzübergangsstelle für Fußgänger wieder freigegeben.

Nach der Wende erfolgte 1992-1995 eine Generalsanierung, wobei das Mittelfeld mit einer modernen Stahlkonstruktion des Architekten Calatrava geschlossen wurde.



Baujahr: 1894-1896
Entwurf: Stahn und Pinkenburg
Länge 154 m, Weiten 7,5 - 16 - 19 - 22 - 19 - 16 - 7,5 m, Breite 28 m
lichte Höhe 4,5 m