Brücke des Monats

November 2004

Enzviadukt Bietigheim



Der Enzviadukt bei Bietigheim gehört zu den schönsten und kühnsten Bauwerken der frühen Eisenbahnzeit.

Die Eisenbahnlinie von Stuttgart zur Verzweigung nach Mühlacker mit den fortführenden Linien nach Karlsruhe und Bruchsal erforderte die Querung des Enztals. Bei Bietigheim fand man die geignetste Stelle, die zwar ein hohes, dafür aber nur ein relativ kurzes Bauwerk erforderte.


Zunächst wurde der Bau eines hölzernen Viadukts erwogen, im Hinblick auf die folgenden Unterhaltskosten entschied sich der bauleitende Ingeneur Carl Etzel jedoch für den Bau eines steinernen Viadukts, der seither das Wahrzeichen von Bietigheim ist.

Der Viadukt erhielt 21 hohe Arkaden. Um die Längsschübe besser aufnehmen zu können, wurden in Höhe der Kämpferpunkte der Hauptbögen schmalere Spannbögen eingesetzt. Über sie führt ein Revisionsgang.


Zum Kriegsende wurden mehrere Pfeiler des bereits durch Bomben beschädigten Viadukts gesprengt. Zum Wiederaufbau verwendete man aus Mangel an Sandsteinen und Steinmetzen Ziegelsteine und Beton. Die Pfeiler 13 und 14 sowie die Öffnung am westlichen Widerlager mit Betonscheiben zur weiteren Stabilisierung geschlossen.


Bis zum Neubau der weiter südlich gelegenen Schnellbahntrasse querten bis zu 400 Züge täglich den zweigleisigen Viadukt. Heute sind es immer noch bis zu 300 Züge.



Baujahr: 1851-1853
Länge: 288 m
Weiten: 21 Halbkreisbogen von je 11,5 m Weite
Höhe: 33 m


Entwurf und Bauleitung: