externe Vorspannung

Bei der externen Vorspannung verlaufen die Spannglieder außerhalb des Konstruktionsbetons. Sie werden innerhalb des Hohlkastens korrosionsgeschützt in Hüllrohren geführt. Die Kräfte aus der Vorspannung werden über seitliche Konsolen in die Konstruktion geleitet.


Geschichte

Anfang der 30er Jahre wurden bereits Versuche mit einer externen Vorspannung gemacht, die jedoch nicht erfolgreich waren.
Ab 1960 fand sie im Segmentbrückenbau und ab 1980 bei der Sanierung älterer Spannbetonbrücken Anwendung.
Die externe Vorspannung kam bei Neubauten insbesondere in Frankreich und den USA zur Anwendung. In Deutschland wurden erst ab 1987 Brückenneubauten mit dieser Spannart errichtet.


Vor- und Nachteile

Vorteile:
  • Da die Stege der Hohlkästen frei von Spanngliedern sind, können sie dünner ausgebildet werden, was zu leichteren Konstruktionen führt.
  • Die Bewehrung und der Frischbeton können leichter eingebracht werden.
  • Die Spannglieder verlaufen in Kunststoffrohren, die mit Zement oder Fett gefüllt sind, wodurch ein optimaler Korrosionsschutz erreicht wird.
  • Die Spannglieder sind jederzeit kontrollierbar, nachspannbar, austauschbar und verstärkbar.
  • Der Einbau ist nicht witterungsabhängig.
Nachteile:
  • Die Verankerungen und Umlenkstellen für die Spannglieder sind teuer.
  • An den Krafteinleitungsstellen treten in der Konstruktion Zusatzspannungen auf, die über zusätzliche Bewehrungsstäbe abgeleitet und verteilt werden müssen.
  • Die Konstruktionshöhe der Überbauten ist nicht voll nutzbar, dadurch kleinerer Hebelarm der inneren Kräfte und dadurch wiederum höhere Bewehrungs- und Stahlanteilkosten.
Trotz der Verteuerung aus den aufgeführten Nachteilen um ca. 5-10% für die Überbauten ist die Bauweise mit externer Verspannung im Hinblick auf Bestand, Unterhaltung und gegebenenfalls eine notwendige Verstärkung des Bauwerks wirtschaftlicher.