Segmentbogen

Bei einem Segment- oder Flachbogen liegt der Kreismittelpunkt unterhalb der Horizonzallinie, die die Kämpferpunkkte verbindet.

Die Bogenhöhe über der Horizontallinie wird als Stich oder Pfeilhöhe bezeichnet.


Geschichte
Die erste Segmentbogenbrücke der Welt ist die An-Ji Brücke südlich von Peking. Sie wurde bereits 610 n. Chr. errichtet

Die erste Brücke dieser Art in Europa wurde um 1180 in Avignon über die Rhone mit über 20 Öffnungen von 20-35 m Spannweite erbaut.
Brücke von Avignon
Es dauerte bis 1345, bis mit dem Ponte Vecchio in Florenz eine weitere große Segmentbogenbrücke errichtet wurde. Deren Segmentbogen waren gegenüber der Brücke von Avignon deutlich flacher gespannt.
Ponte Vecchio in Florenz
Diese Bogenform breitete sich über Venedig (1592) und Nürnberg (1602) nach und nach in Europa aus.
Fleischbrücke Nürnberg

Der Franzose Perronnet entwickelte den Segmentbogenbau zur Vollendung. Seine 1770 erbaute Seine-Brücke in Neuilly hatte 5 flache Bogen von je 39 m Weite. Die flach gespannten Segmentbögen mußten wegen des großen Gewölbeschubes alle gleichzeitig auf Lehrgerüsten gebaut werden. Nach Fertigstellung der Steinbögen ließ Perronnet im Beisein des Königs in einem eindrucksvollen Beispiel alle Lehrgerüste gleichzeitig zusammenfallen, sodaß die Brücke plötzlich in ihrer ganzen Pracht dastand.

Bei seiner Pont St.-Maxence über die Oise beträgt die Stichhöhe nur ein Elftel der Spannweite.