Brücke des Monats

Januar 2024

Westminster Bridge, London

Nachdem die London-Bridge über 600 Jahre die einzige feste Themsequerung im Bereich der Stadt war, wurde 1750 die erste Westminster-Brücke durch den Schweizer Charles Labelye errichtet. Ihrem Bau gingen langwierige Beratungen über die Ablösung von Fährrechten voraus, ihre Fertigstellung verzögerte sich auf Grund von Finanzierungsschwierigkeiten.

Die steinerne Bogenbrücke litt von Anfang an an Pfeilersetzungen und musste daher wiederholt aufwendig repariert werden. Die Pferde hatten Mühe, ihre Fuhrwerke die Steigung zum Mittelbogen hin hinaufzuschleppen.

1852 traf man den Entschluss zum Neubau der Brücke. Sie wurde nach den Plänen und unter der Leitung des Ingenieurs Thomas Page erstellt und am Geburtstag von Queen Victoria eingeweiht.

Dank neuer Beleuchtungsmöglichkeiten durch Gas und Elektrizität fanden die Bauarbeiten erstmals in größerem Umfang auch nachts statt.

Die Brücke hat sieben Öffnungen in Korbbogenform, deren Spannweite zum Mittelbogen hin zunimmt. Die Bögen aus Gusseisen sind zwischen niedrigen Pfeilern eingespannt.

Die Pfeiler bestehen aus Ziegelsteinen, die mit Granit verkleidet wurden. Auf ihren Vorbauten stehen Postamente, die schöne Kandelaber tragen.

Die flachen Bogen haben 15 Rippen aus Schmiedeeisen, die mit Querrippen miteinander verbunden sind. Die Abdeckung der äußeren Rippen und die Verzierungen in den Bogenzwickeln sind aus Gusseisen.

Die älteste Brücke Londons besticht durch ihre Lage am Westminster-Palace, der wenige Jahre nach der Brücke fertig gestellt wurde. Da sie am Unterhaus des Parlaments vorbei führt, wurde sie 1967 mit dem grünen Farbton gestrichen, der den Sitzen im Unterhaus des Parlaments entspricht.