Brücke des Monats

November 2019

Alte Lahnbrücke Limburg



Die alte Lahnbrücke von Limburg gehört zu den wenigen erhaltenen mittelalterlichen Brücken Deutschlands. Zusammen mit dem Dom bildet sie ein eindrucksvolles Bauwerksensemble.

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Für die wichtige Fernhandeslsstraße Köln-Frankfurt wurde erstmals zwischen 1160 und 1180 eine hölzerne Brücke über die Lahn in Limburg erstellt. Nachdem der starke Eisgang des Winters 1305/1306 alle Lahnbrücken zerstört hatte, wurde 1305 mit dem Bau einer steinernen Brücke begonnen. Ihr Fertigstellungsjahr ist nicht bekannt, 1341 rügte jedoch König Ludwig der Bayer die Stadt, dass sie ohne seine Zustimmung einen Zoll auf der Brücke erhob. Erst 1357 wurde die Erhebung eines Brückenzolls durch Kaiser Karl IV. anerkannt. Dieser Zoll war für mehr als ein halbes Jahrtausend eine erhebliche Einnahmequelle für Limburg.

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Die Brücke hat sechs Steinbogen aus Kalkstein in Halbkreisform mit unterschiedlichen Bogenweiten. Die dachförmig abgeschrägten Pfeilervorlagen sind auf der Oberstromseite höher ausgeführt als auf der Unterstromseite.

Das 1497 errichtete Zollhaus und die angefügte Pestkapelle wurden in späteren Jahren wieder abgerissen.

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Die Brücke blieb von Kriegshandlungen nicht verschont und musste mehrmals ausgebessert und saniert werden. Zum Ende des 2.Weltkriegse wurde der Mittelpfeiler durch die Wehrmacht gesprengt, wodurch die beiden mittleren Bogen einstürzten. Die Brücke wurde 1947 bis 1948 wieder hergestellt. Dabei wurden zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse quer zur Brückenachse im Abstand von 1,3 m Stahlbetonträger aufgelegt, die 1,55 m nach Unterstrom auskragen.

1968 wurde der Bundesstraßenverkehr auf die neu errichtete Lichfield-Brücke verlagert.

Während der innere Brückenturm 1818 abgerissen wurde, blieb der äußere Brückenturm erhalten. Er ist das einzige Überbleibsel der ehemaligen Stadtbefestigung. Er hat einen abgetreppten Spitzbogen, durch den der Anliegerverkehr mit einer Ampelregelung geführt wird. Der oberer Teil des Turms stammt nach einer angebrachten Jahreszahl aus dem Jahr 1534, das Dach aus dem Jahr 1800.

Auf der Nordseite des Turms schließt sich eine Brücke über den Schleusenkanal an.

Auf der Oberstromseite des Mittelpfeilers steht in einer angefügten Kanzel seit 1966 eine Statue des heiligen Johann Nepomuk. Gegenüber auf der Unterstromseite steht ein Steinkreuz, das von den Überlebenden der Pest von 1349 gestiftet wurde.

Die Stadtansicht von Limburg mit der Lahnbrücke wurde 1867 vom Maler Gorge Clarkson Stanfield festgehalten. Das Gemälde diente wiederum der Deutschen Post für eine Briefmarkenausgabe im Jahr 2010 zur 1100-jährigen schriftlichen Erwähnung der Stadt Limburg.



Baubeginn: 1315
Länge: 107 m
Weiten: 13,4 - 14,58 - 12,35 - 12,25 - 12,14 - 10,66 m
Breite: 9,5 m