Brücke des Monats
Juli 2015
Lahntalbrücke Limburg an der Lahn
Für die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main mussten insgesamt 18 Talbrücken errichtet werden. Unter diesen Talbrücken wurde die Lahntalbrücke als einziges Bauwerk als weit gespannte Bogenbrücke ausgeführt. Hierdurch hebt sich die Eisenbahnbrücke bewußt von der benachbarten Lahntalbrücke der Autobahn ab.
Durch die Wahl eines Bogens waren im unmittelbaren Bereich der Lahn keine baulichen Eingriffe erforderlich. Der Bogen wurde von beiden Seiten im Freivorbau mit Hilfsabspannungen über die Kämpferpfeiler errichtet, die hierzu bis zum Bogenschluss temporär erhöht wurden.
Der Bogen besteht aus einem einzelligen Hohlkasten aus Stahlbeton und hat mit einer Weite von 116 m die doppelte Stützweite der Normalfelder. Da die Fußpunkte des Bogens geländebedingt eine Höhendifferenz von 11 m aufweisen, sind die Bogenhälften unterschiedlich geneigt.
Die Brückentafel wird auf der Nordseite der Lahn von vier und auf der Südseite von zwei Pfeilern gestützt. Die Pfeiler haben einen Hohlkasten aus Stahlbeton mit abgeschrägten Ecken und einem Pfeileranzug von 70:1.
Über dem Bogenscheitel erfolgt eine weitere Auflagerung des Überbaus.
Der Überbau ist ein 4,75 m hoher einzelliger Hohlkasten aus Spannbeton, der über acht Felder durchläuft. In die auskragende Fahrbahnplatte sind zwei Gleise als feste Fahrbahn eingelassen.
Eine Besonderheit der Brücke ist die monolithische Verbindung des Durchlaufträgers mit dem niedrigeren Nordwiderlager. Hierdurch wurde ein die Höchstgeschwindigkeit herabsetzender Schienenauszug im dortigen Bereich des Übergangsbogen vermieden.
Die Brücke steigt von Nord nach Süd konstant mit 2,8 Prozent an. Zwischen dem südlichstem Pfeiler und dem nördlichen Widerlager geht die Trasse in einen Übergangsbogen über.
Baujahr: 1998-2001
Länge Brücke: 454 m
Länge Überbau: 438 m
Bogenweite: 116 m
Stützweiten: 33 - 6 x 58 - 56,8 m
Höhe: 49,5 m
Breite: 13,8 m