Brücke des Monats

Juli 2013

Kabelhängebrücke Langenargen



Zwischen Langenargen und Kressbronn führt eine Hängebrücke über die Argen. Sie ersetzte eine Holzbrücke, die 1896 durch ein Hochwasser zerstört wurde.

Über die Brücke verlief bis 1977 der Straßenverkehr zwischen Friedrichshafen und Lindau. Nach der Fertigstellung einer moderne Straßenbrücke dient sie nur noch Fußgängern und Radfahrern im Verlauf des Bodensee-Radwegs.

Nach umfangreichen Sanierungen in den Jahren 1982-1983 und zuletzt 2010 zeigt sich das unter Denkmalschutz stehende technische Kleinod in neuem Glanz.

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Die Brücke ist die zweitälteste Hängebrücke Deutschlands, deren Fahrbahntafel von Drahtkabeln anstatt von bis dahin verwendeten Eisenketten abgehängt wurde.

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Die rückverankerten Kabel bestehen aus sieben Litzen mit je 37 Gussstahldrähten. Ihr tiefster Punkt befindet sich der damaligen Konstuktionsweise entsprechend unterhalb der Obergurte der Versteifungsträger.

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Die vier 12 m hohen Pylone sind aus Beton. Die Betonierschalung wurde so sauber ausgeführt, dass die Pylone wie gemauert wirken. Die Pylone wurden soweit zurückgesetzt, dass die zwischen ihnen liegende Öffnung das gesamte Flussbett überspannt und dadurch auf die üblichen Seitenfelder verzichtet werden konnte.

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Am südwestlichen Pylon sind Hinweise zur Brücke angebracht.

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Die Versteifungsträger haben einen Gurtabstand von 1,91 m in Brückenmitte und von 2,11 m an den Auflagern. Sie sind durch senkrechten Pfosten in 24 Felder geteilt, wobei jedes Feld durch eine fallende und eine steigende Strebe ausgefacht ist.

Die Abhängung erfolgt über runde Hängestangen, die mit den unteren Pfostenenden verbunden sind. Die Hängerebene ist dabei leicht gemeigt.


Entwurf: Karl von Leibbrand

Baujahr: 1896-1897
Länge: 72 m
Breite: 6,2 m