Die Baiersbronner Aktion von 1678 |
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Bei dem historischen Ereignis war der 1653 geborene Heinrich Ehmann, ein Vorfahre meiner Frau, beteiligt. Die Baiersbronner Aktion von 1678Das Jahr 1678 war für die Baiersbronner ein ganz besonderes Jahr. 200 bis 300 Bauern kämpften gegen 200 bis 300 Dragoner
der kaiserlichen Armee. Und die Bauern wurden Sieger. Unter den Siegern waren viele geflüchtete Bauern aus dem Kappler Tal
und dem "Allerheiligen Tal", aus Saßbachwalden und Offenburg und aus den Dörfern zwischen Offenburg und Baden.
Diese Bauern kampierten in den Baiersbronner Wäldern, wo sie Schutz gesucht hatten vor der anrückenden kaiserlichen Armee. Die politische Lage an der deutschen Westgrenze anno 1678Fragt man, was eine Schwadron kaiserlicher Dragoner unter der Führung des tschechischen Rittmeisters Wilhelm Wenzel
Slutzky aus Chlum bei Königsgrätz in Böhmen damals im Baiersbronner Tal zu suchen hatte, so muß man das aus der politischen
Gesamtlage des deutschen Reiches im Jahre 1678 erklären. Schon seit 1672 währte der sogenannte Holländische Krieg.
Der Franzosenkönig Ludwig XIV. hatte aus Beutegier Holland angegriffen und besetzt. Um ihn nun daran zu hindern, auch bei
uns in Deutschland einzufallen, schickte der deutsche Kaiser Leopold I., der in Wien residierte, etliche kaiserliche
Regimenter an die Westgrenze des Reiches. In Oppenau hatte die kaiserliche Wehrmacht ihr Hauptquartier. Das Oberkommando
hatte der Herzog von Lothringen, dem Ludwig XIV. sein angestammtes Land zu nehmen drohte, um es Frankreich einzuverleiben.
In Oppenau lagen die Stäbe des Hallweil'schen und des Haiter'schen Regiments, des Copptischen und des Caprarischen
Regiments, des Hansfelder, des Fränkischen und des Bournoville'schen Regiments. Die Landsknechte wurden in der Umgebung
untergebracht. In Baiersbronn lag im Winter von 1672 bis 1678 eine Schwadron des Hallweil'schen Regiments. Das Vorspiel im Frühjahr 1678Im Frühjahr 1678 kam wiederholt ein Trupp Reiter nach Baiersbronn, um für die Rosse der Oppenauer Garnison Heu zu holen.
Das waren lauter solche Soldaten, die den Winter über in Baiersbronn einquartiert waren. Die Bauern aber brauchten ihr Heu
selbst für ihr Vieh. Deshalb nahmen etliche Bauern den Reitern die Rosse weg, fünf waren es, so daß die Reiter das
geplünderte Heu nicht fortschaffen konnten. Daraufhin ließ Rittmeister Slutzky zwei Baiersbronner Bauern fangen und als
Geiseln nach Oppenau bringen. Als dann die Baiersbronner dem Brauch gemäß die fünf Rosse zurückgaben, um die zwei Geiseln
zu lösen, wurden sie betrogen: die Bauern wurden nicht freigegeben. Slutzky sann auf Rache, und Schultheiß
Hans Conrad Ziefle auf Abwehr. Er errichtete ein Gefälle auf dem Weg nach Freudenstadt und drei auf dem Lichtengeren.
(Ein Geren ist eine spitzzulaufende Fläche, und mit Gefälle bezeichnet man eine Straßensperre.) Jedes Gefälle wurde
mit 8 - 10 Wachleuten (Wachten) besetzt. Diese Wachten hatten den Befehl, Gewalt mit Gewalt zu vergelten, und "wenn
sie sich zu schwach befinden sollten, Losungsschüsse zu tun, um damit die im Tal sich aufhaltende Bauernschaft
zu alarmieren". Der Hilferuf vom Kloster AllerheiligenAm Samstag, den 20. Juli, erschien in weißer Kutte ein berittener Prämonstratensermönch und überbrachte dem
Schultheißen Johann Conrad Ziefle, der im Loch wohnte, einen Brief des Subpriors vom Kloster Allerheiligen, in dem
stand, daß die kaiserliche Armee bis auf die höchsten Berge alles ausgeplündert habe und immer wieder in das
Kloster einfallen wolle, daß der Schultheiß von Baiersbronn einige Mannschaft zu Hilfe schicken möge, damit wenigstens
das Vieh auf den Grinden erhalten werden könne und daß zu dieser Guttat die ganze Nachbarschaft verpflichtet sei nach
altem Herkommen". Welche Antwort der Klosterbote von dem Schultheißen bekam, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber,
und zwar wurde das in dem auf den 21. Juli folgenden Prozeß festgestellt, daß an jenem Samstag die Schwadron Slutzky "
im Kappler Tal übel gehauset, viele Höfe in Asche gelegt, etlich hundert Stück Vieh hinweggetrieben, alles in Grund
verderbet, auch - der gemeinen Sage nach - in einem Haus vier Kinder verbrannt" hat. Und auch das ist bekannt,
daß das Schwadron Slutzky die Nacht vom Samstag auf den Sonntag in der Melkerei des Klosters Allerheiligen verbrachte.
Diese Melkerei stand am Fuß des heutigen Melkereikopfes und war ein Bauernhof, der von Mönchen umgetrieben wurde und
die Lebensmittel für das Kloster zu erzeugen hatte. Der Überfall auf dem LichtengerenAm Sonntagmorgen, es war am 21. Juli 1678, erstieg die Schwadron Slutzky den 1016 Meter hohen Melkereikopf.
Die Dragoner benutzten keinen Weg oder Pfad; sie führten ihre Rosse querwaldein. Ziemlich weit oben ließen sie
die Rosse stehen, aufgeteilt in zwei Haufen. Nur der Rittmeister ließ seine "lichte Braunstute" nicht zurück.
Er trug einen "braunen ziegenen Rock", "schwarzseidene Schärpe", einen "Karabiner, eine Pistole
und zwei Degen". In einem "roten atlassenen Säcklin" hatte er pflichtgemäß 100 Dukaten, mit denen er die
Bedürfnisse der Schwadron begleichen sollte. Sein Reitknecht war bei ihm. Jeder Reiter war ausgerüstet mit
"Karabiner und Pistole". In der AuSchultheiß Hans Conrad Ziefle ließ Sturm läuten. Die Kirchenleute eilten heim, und bald kamen 15 berittene
Baiersbronner, ausgerüstet mit Rohr und Axt und meldeten sich beim Schultheißen. Immer noch wurde "Sturmstraich
geläutet" und immer noch wurden Losungsschüsse abgefeuert. Sie galten den geflüchteten Rheintalbauern auf dem
Höllkopf und dem Gruberkopf, auf dem Hirschkopf und dem Häslerkopf. Auch von diesen Bergen kamen die Rheintalbauern
herab und schlossen sich dem Baiersbronner Haufen an, der sich, von dem Schultheißen angeführt, talaufwärts in Marsch
setzte. Schon in der Aue kamen ihnen jammernde Obertäler entgegen: "Ein Widerpart hat keinen Wert; es sind der
Soldaten gar so viele", jammerten sie. Aber der ließ keine Verzagtheit aufkommen, "frischte seine Leute
an", befahl ihnen, "ihr Armüthlin (Hab und Gut) zu schützen", und drohte den Unentschlossenen "mit
der Strafe eines Großen Frevels". In Mitteltal ließen sie ihre Rosse stehen. Nur der Schultheiß ritt auch weiterhin.
Immer noch mehr Rheintalbauern kamen aus den Wäldern und schlossen sich an. Die Losungsschüsse waren gehört und
die "Instruktion" des Schultheißen befolgt worden. Im oberen Tal angekommen, waren es 200 bis 300 Bauern.
Die Dragoner plündern die "Vier Höfe"Inzwischen waren die Dragoner das Rechtmurgtal herabgekommen. Die fliehenden Baiersbronner Wachten zeigten ihnen
ungewollt den Weg ins Baiersbronner Tal. "Ihr müßt noch alle sterben, ihr Hunde", riefen ihnen die
Landsknechte nach. Immer wieder jagten die Verfolger den Fliehenden Schüsse nach. "Mit großer Furie, Furcht
und Schrecken" liefen die Wachten um ihr Leben und sind "nur gar kümmerlich entronnen". Jakob Gaiser,
einer von den Wachleuten, hat später vor Gericht ausgesagt, er habe aus Rache dafür, wie ihn die Dragoner gejagt
hätten, in dem Scharmützel keinen leben lassen, es sei nicht anders gewest, "wenn ein Wolf eine Herd Schaf
jagt", um ein Haar hätten sie ihn erwischt. Der Kampf beim TannenfelsEin Teil der Dragoner zog in die Parzelle Tannenfels. Eben wollten sie anfangen zu plündern, da entdeckten sie den
herbeikommenden Baiersbronner Haufen. Sofort eröffneten die Kaiserlichen das Feuer auf die "Canaille".
So nannten sie die Bauern, die das Feuer unverzüglich erwiderten. Es wurde nun "scharmütziert", wohl eine
Stunde lang. "Es wurde geschossen, daß die Äste und die Blätter von den Bäumen fielen", stellte nachher
die Untersuchung fest. Trotz aller Schießerei war den Dragonern offenbar Wegschaffen ihres "Plunders" das
Wichtigste. Ihre Habsucht und ihre brutale Freude am Kriegshandwerk bestimmten ihr Tun. Die Baiersbronner Bauern und
die Rheintalbauern kämpften viel erbitterter. Seit Monaten hatten die Soldaten, die sich Armee nannten, den einen
das Vieh weggetrieben, den anderen das Winterfutter geraubt und den dritten Haus und Hof eingeäschert. Nun entlud sich
die angesammelte Wut, so daß die Dragoner teilweise zurückwichen, teilweise sogar flohen. Die Fliehenden hatten dabei
ein großes und entscheidendes Mißgeschick. Sie gerieten ins Rotmurgtal. So wurde der kämpfende Haufe kleiner, und die
Bauern hatten es leichter, ihre Gegner "niederzubüchsen". Die Fliehenden im Rotmurgtal wurden von den
Rheintalbauern verfolgt. Diese hatten Angst, die Dragoner könnten durch die Wälder streifen und ihnen ihr Vieh rauben.
Der Nahkampf am Roten RainDie standhaften Dragoner zogen sich unter der Führung des Rittmeisters Slutzky kämpfend zurück bis zum Roten Rain.
Dort sind die beiden Parteien aufeinander losgebrennet". Und dort haben die Bauern den Slutzky gefunden.
Michael Burkhard bekam ihn als erster vor das Rohr, feuerte, doch der Rittmeister blieb stehen. Hans Michael Günther
sah das, sprang ihn an, versetzte ihm mit dem Rohr einen Stoß, so daß er auf den Boden fiel. Er wollte aufstehen.
Michael Burkhard feuerte einen zweiten Schuß auf ihn ab. Slutzky stöhnte: "O, Jesus!" und brach zusammen.
Da kam ein "gelehnter (geflüchteter) Bauernkerl aus Offenburg", der mit vier Rossen in einem Gehöft im
Baiersbronner-Tal einen Unterschlupf gefunden hatte. Der erkannte sofort den Rittmeister Slutzky an seiner
Offiziersschärpe, geriet in Wut, sprang ihn an und schlug mit dem Karabiner so lange auf ihn ein, bis der
Karabiner "zerschmettert" war. Von den Halden her kamen etliche Rheintalbauern, hörten, daß man Slutzky
erwischt habe und schrien: "Wir wollen ihn aufspießen, und wenn er so schwer wäre wie ein Amboß". Die Flucht der KaiserlichenNun ergriff auch der letzte Rest der Soldaten die Flucht. Die Bauern eilten ihnen nach. Hans Burkhard erschoß
auch im Rechtmurgtal nochmals einen Soldaten. Er wollte ihn ausziehen und aussuchen. Aber der Schultheiß drängelte
und rief ihm zu:"Nachher, nachher! Machet, machet! Druff, druff!" Die kaiserlichen Reiter liefen um ihr
Leben, genauso wie morgens die Baiersbronner, nur in umgekehrter Richtung. Zu ihren Rossen wollten die Dragoner.
Aber die Baiersbronner verfolgten sie bis über die Markungsgrenze hinüber. "An den Pässen" haben die
ortskundigen Baiersbronner den ortsfremden Soldaten "den Weg abgeloffen", und als schon welche auf ihren
Rossen zurückkamen, diesselben "übel empfangen". An diesen Pässen müssen die Baiersbronner etliche Rosse
erbeutet haben; denn später mußten sie "erbeutete Rosse" abgeben.
Am Sonntag-AbendAls der Baiersbronner Haufe zurückgekehrt war, sandte Schultheiß Hans Conrad Ziefle sofort einen berittenen
Boten nach Dornstetten, der das Ereignis zu melden hatte. Der damalige Amtsweg zur Vogtei begann am Rathaus,
führte die Staig hinauf,am heutigen Friedensbaum vorbei, nach Gründel und durch das Birkleswäldle nach Dornstetten.
Vogt Johann Bernhard Berblinger ritt sofort mit einer Begleitung nach Baiersbronn zu Schultheiß Johann Conrad Ziefle.
Dieser meldete dem Vogt, bei dem Scharmützel könnten zwei oder drei Dragoner ihr Leben verloren haben; er befürchte
deshalb eine Racheaktion des Regiments und bitte um eine Schutzgarde. Am andern Tagerschien diese Schutzgarde. Es war ein Obristlieutnant mit vier Reitern vom Bournoville'schen Regiment. Ein Racheakt
erfolgte jedoch nicht. Die Baiersbronner gingen wieder ihrer Arbeit nach. Verschiedene Waldleute, die "Träger"
genannt werden, fanden sterbende und tote Soldaten,die "zuschanden geschossen" waren. BerichteAm 24. Juli 1678 berichtete der wirtembergische Kriegskommissar Gramlich seinem "gnädigsten Fürsten und
Herrn", dem durchlauchtigsten Herzog von Wirtemberg: VerhaftungenEs stellte sich heraus, daß erheblich mehr Soldaten ums Leben gekommen waren als Schultheiß Ziefle dem Obristlieutnant
der Schutzgarde angegeben hatte, und es wurden 19 Männer aus Baiersbronn ins gesetzt. Die gerichtliche UntersuchungDer Durchlauchtigste Fürst und Herr Friedrich Carl, Herzog zu Wirtemberg und Teck, Graf zu Mömpelgard und Herr
zu Heidenheim, Administrator und Oberkommandierender, entschloß sich, damit das vergossene Menschenblut gerechtfertigt
werden möchte, die im Juli 1678 an einigen kaiserlichen Offizieren des Hallweil'schen Regiments von etlichen Untertanen
zu Baiersbronn verübte Tätlichkeit gerichtlich untersuchen und rechtfertigen zu lassen. Den Prozeß führte Präsident Stoll.
In Freudenstadt wurde ein Gericht formiert. Die AnklageAuf Grund des Durchgangs und Vernehmungen der Gefangenen konnte sich nun das Gericht ein Bild von der Sache machen.
Der fürstliche Anwalt klagte auf Latrocinium, also auf Straßenräuberei der Baiersbronner Bauern, auf Mord, begangen der
Gewinnsucht wegen. Er bezog sich auf die Artikel 137 und 148 der Peinlichen Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. von 1532.
Damit forderte er für alle die Todesstrafe.
Der Artikel 148 hat die Überschrift: "Straff der jhenen, so eynander inn morden schlagen und rumoren fürsetzlich
oder unfürsetzlich beistandt tun." In dem Artikel steht:
Das UrteilDas Gericht stellte fest,
(Dieser letzte Satz hätte - konsequent angewandt - für sämtliche beteiligten Soldaten die Todesstrafe bedeutet).
SchuldspruchIn der peinlichen Sache des fürstlichen Anwalts gegen die Beklagten Hans Conrad Ziefle, Jakob Ziefle, Georg Fahrner vom Rain, Peter Rothfuß, Jakob Haist, Adam Schmelzlin, Jakob Ehemann, Heinrich Ehemann, Hans Burkhard, Hans Finkbeiner vom Dannenfels, Jakob Werner und Michael Fahrner, alle von Baiersbronn, wurde ordnungsgemäß Klage geführt, Antwort gegeben, Kundschaft geführt, alle gerichtlichen Für- und Einbring herangezogen, nach dem Rechtssatz gesehen, Bedacht genommen, Rat gehalten, Urteil gefällt und zu Recht erkannt: Über die Untersuchungshaft hinaus werden die Einzelnen wie folgt bestraft:
Die Gerichtskosten sowie die Kosten für die erste und letzte Untersuchung bezahlen alle Beklagten zu gleichen Teilen.
Johann Jakob Ziefle aber hat außer diesem Anteil sämtliche aufgewandten Unkosten für alle anderen Untersuchungen alleine
zu tragen.
UrteilsbegründungEs muß bedacht werden, "daß, nachdem dieses Baiersbronner Tal für einen von der Natur befestigten Ort gehalten
wird und das Land gut zu verteidigen ist, fast zu besorgen ist, es könnten bei noch währenden oder künftigen Kriegsunruhen
diese Leute den Mut verlieren und so die von der Natur erlaubte Verteidigung zum Schaden des Landes und der benachbarten
Orte unterlassen." ErläuterungenQuelle:Die Prozeßakten "Baiersbronner Aktion von 1678" im Staatsarchiv im Ludwigsburger Schloß. Wenn nicht anders vermerkt, stammen die angeführten Wörter, Satzteile und Sätze aus den Prozeßakten. Textorhieß jener Oberrat von der herzoglichen Kanzlei in Stuttgart, der die Untersuchung in Reichenbach leitete, mit seinem Familiennamen. Textor heißt zu deutsch "Weber". Etwa ab 1450 wurde es in Deutschland Sitte, daß Gelehrte ihren Namen in die lateinische oder auch in die griechische Sprache übertrugen. Philipp Melanchthon hieß von Geburt Philipp Schwarzerd. Das Wort Schwarzerd heißt in griechischer Sprache Melanchton. DragonerDragoner waren in jener Zeit Soldaten, die zu Fuß kämpften, aber Rosse hatten, damit sie rasch dorthin kommen konnten, wo man sie brauchte. Zitieren:Am 19. Februar 1679 wurde "die ganze Gemeinde" Baiersbronn nach Reichenbach befohlen. So etwas ist heute undenkbar. Damals waren die Wirtembeger "Untertanen" und mußten sich so etwas gefallen lassen. "zuschanden geschossen"wurden am 21. Juli 1678 fünf Baiersbronner. Der Barbier (Haar- und Bartschneider) von Freudenstadt hat sie
ärztlich betreut; er verlangte dafür 40 Gulden. Am Weinpreis gemessen waren das 720 DM. Einen Arzt gab es weder
in Baiersbronn noch in Freudenstadt. Tierärzte gab es auch nicht. Die Rosse kurierte der Schmied. Auch die Schmiede
ließ sich dafür gut bezahlen. Die nächste Apotheke war in Straßburg; dorthin konnte man im Juli 1878 nicht kommen,
weil sich in jener Gegend französische Regimenter herumtrieben. Notwendige Medikamente mußten aus der Hofapotheke
Stuttgart geholt werden. |